Ohne Angabe von Gründen wird Ex-Superheld Dunkelziffer eines Tages verhaftet und gerät in die Mühlen des eigenen Gesetzes. Durfte er eben noch im rechtsfreien "Folterkomplex" seine Superkräfte nach Herzenslust an Schwächeren testen, muss er jetzt selbst in den "Abwärtsbunker": Hier wird jeder Gefangene täglich ein Stockwerk tiefer verlegt. Zusammen mit dem stets deprimierten K. und dem Sprücheklopfer Karl Klebebart geht es für Dunkelziffer immer weiter abwärts. Die letzte Hoffnung der drei Leidensgenossen ist die 57. Etage, wo es einer Legende zufolge einen angefangenen Fluchttunnel geben soll. Aber ob etwas dran ist an dieser Legende und ob es zu einer Flucht kommt, und warum jemand, der aus Spaß eingesperrt wurde, kein bisschen sauer ist, sowie alles Wissenswerte über den großartigen Folterer und Innenminister Schmidt wird dieser Hörcomic nahezu lückenlos mit schräger Musik und in fesselnder Gefängnisatmosphäre veranschaulichen. Eine düstere Satire in einem brutalen Kafka- Universum. "Keiner kommt hier jemals wieder raus. Nicht einmal tot. Wer tot ist, hilft in der Küche mit."
Das Künstlerduo "half past selber schuld" besteht aus der israelischen Musikerin und Komponistin Ilanit Magarshak-Riegg, geboren 1972 in Leningrad, und dem deutschen Comiczeichner und Poeten Frank Römmele alias Sir ladybug beetle, geboren 1968 in Heilbronn. Für den WDR realisierten sie zuletzt das Hörspiel "Barfuß durch Hiroshima" nach dem Comic von Keiji Nakazawa.
hoerspielTIPPs.net:«Dass man beim Duo "half past selber schuld" keine bierernste und vor allem gängige Geschichte erwarten darf, sollte bekannt sein, bevor man sich dem Stück "Abwärtsbunker" stellt. Die Geschichte wird als Hörcomic propagiert, was schon recht gut beschreibt, was den Hörer hier erwartet. Die Produktion erinnert sowohl an Buttgereits "Captain Berlin vs. Dracula", als auch an Eugen Egners "Olga la fong", wobei es für die Klasse dieser beiden Stücke letztlich nicht reicht.
Wer diesen eher skurrilen Stil mag, der ist hier aber sicherlich richtig aufgehoben und wird mit einer schwachen Radiostündchen guter abstruser Unterhaltung und einer bitterbösen Geschichte belohnt. »
Ursendung: 13.01.2009
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 19.07.2017
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