Eine von Einhundertzwanzig
ein Hörspiel von Heinrich Böll, SWF 1994
⏰ 36 Min.
🎬 Regie:
Hermann Naber
🎤 Mit:
Joachim Nottke,
Wolfgang Condrus,
Klemens Lachnicht,
Rosi Knoden,
Hermann Naber,
Kornelia Boje,
Mark Oliver Bögel,
Patrick Blank,
Friedrich von Bülow,
Walter Renneisen,
Annette Ziellenbach,
Markus Hoffmann,
Matthias Heidepriem,
Heinz Schimmelpfennig,
Klaus Spürkel,
Kristin Zein,
Helmut Wöstmann,
Rolf Klein,
Raoul Wolfgang Schnell,
Berthold Toetzke
Aus Nachrichten wird ein Beziehungsgeflecht von Geschichten, das von den Streßsymptomen der neuen Arbeitswelt bis zu Judenpogromen in Tunis und dem Brand einer Auswanderer-Baracke in Australien reicht. - Während Westdeutschland eben beginnt, sich im Wirtschaftswunder und in einer klinisch sauberen Welt des Vergessens einzurichten, ist die kriegsbedingte Zerrissenheit der Familien, die Anarchie der Schwarzmärkte, die Schutzlosigkeit der Asylsuchenden und der "displaced persons" nämlich nicht einfach in die Vergangenheit verbannt, sondern nur nach draußen verlagert. 1952 schrieb Heinrich Böll sein erstes Originalhörspiel, dessen Manuskript kürzlich durch den jungen Germanisten Dietrich Kluge wiederentdeckt wurde und dessen Erstproduktion (entstanden 1953 beim SDR Heidelberg-Mannheim) verschollen ist. Es ist ein erster Gehversuch im neuen Medium, der sicheren Boden gewinnt, indem er das Nachrichtenmedium Rundfunk selbst zum Thema macht. Eine von 120 täglichen Nachrichtenminuten (24 x 5 Minuten im damaligen Einheitsprogramm) reicht dem Geschichtenerzähler Böll aus, um das Bild einer Epoche zu entwerfen.
Ursendung: 28.07.1994
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