⏰ 48 Min.
🎬 Regie:
Petra Feldhoff
Technische Realisierung:
Jonas Bergler
Regieassistenz:
Philippe Bruehl
🎼 Musik:
Mike Herting
🎤 Mit:
Peter Fricke,
Wilfried Hochholdinger,
Alexander Hauff,
Alexander Khuon,
Burghart Klaußner,
Anna Thalbach,
Ulrike Bliefert,
Peter Groeger,
Max Urlacher,
Margarita Breitkreiz,
Michael Evers
Wir schreiben das Jahr 1899. Der Lykanthropist Mortimer Grizzleywold De Vere, Colonel Algernoon Towdy und die überaus begehrenswerte Mistress Maud Carruther machen sich auf den Weg in das kaum bekannte Bergtal von Dhaulmoong. Unterwegs verschwindet ihr Führer, dafür entdeckt einer der Träger Eingegrabenes: Menschenhaut, schlaff und leer wie ein abgelegtes Kleidungsstück. Angelangt auf der Bergfestung von Fürstin Pusphar, geht der Spuk weiter. Bancroft, der Privatsekretär der Fürstin, ein äußerst seltsamer Engländer, findet einen enthäuteten Fremden, der scheinbar dem tödlichen Biss eines Wolfs zum Opfer gefallen ist. Es ist entsetzlich. Was aber macht der berühmte "Stern von Ihasara", ein unschätzbarer Diamant, in Mistress Carruthers Kodak? Und wohin ist diese Kodak so plötzlich verschwunden? Was hat der Colonel mit Scotland Yard zu schaffen - und: Woher weiß Bancroft von all dem? Artmanns erstmals 1967 veröffentlichte Werwolfgeschichte oszilliert, wild flackernd, zwischen "Indiana-Jones" und "Tim und Struppi".
Hans Carl Artmann (1921-2000), geboren in Wien, handhabte bereits in frühen Jahren verschiedenste Sprachen und literarische Stile mit Leichtigkeit. 1947 gab es erste Veröffentlichungen seiner Arbeiten im Hörfunk und in der Zeitschrift "Neue Wege". Artmann war Mitglied zahlreicher Autorenvereinigungen, wie z.B. des "Art Club" und des "Anti P.E.N.". Halb Verwandlungskünstler, halb poetischer Avantgardist, hat er sich in nahezu allen denkbaren literarischen Gattungen bewegt. Artmann wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u. v. a. mit dem Georg-Büchner-Preis 1997. Die Bearbeitung basiert auf der Erzählung mit dem rätselhaften Titel "Tök ph´rong süleng", der nach Dichters Lesart einem tibetanischen Dialekt entlehnt ist.
hoerspielTIPPs.net:«Sagen wir mal so, ich kannte "Dracula, Dracula" und wußte ungefähr, was mich hier erwarten würde. Immerhin, man kann Artmann nicht vorwerfen, dass er hier den x-ten Aufguss eines trashigen Stoffes vorlegt. Aber dennoch ist das, was hier zu Ohren kommt, nur sehr bedingt empfehlenswert. Es beginnt als interessantes Abenteuer, verliert aber dann schnell den Faden. Gleich den Protagonisten irrt der Plot durch die Geschichte, die dann auch recht schnell und substanzlos ihrem Ende entgegenhumpelt. Bis auf ein paar nette Bilder und Szenen gelingt hier inhaltlich nicht viel.
Die Umsetzung verspricht - allein beim Blick auf die Besetzungsliste - Éiniges, Aber auch hier überzeugt man kaum. Die Inszenierung verlässt sich stark auf die Erzählfigur, Peter Fricke meistert die Aufgabe zwar, allerdings ist sie formal zu groß geraten und bremst jedes Dialogspiel und jeden aufkeimenden Spielfluß umgehend aus.
Schade, aber hier gelingt einfach zu wenig. Trotz großer Namen vor und hinter der Studioscheíbe, verbleibt der Hörspaß hier nur denjenigen, die sich auf den kruden Humor Artmanns einlassen können und die die zwar atmosphärisch gelungene, aber tempoarme Inszenierung nicht stört.»
Ursendung: 06.07.2005
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 24.12.2021
📥
Link zum Download
...