""Die beste Neuigkeit habe ich mir bis zum Schluss aufgespart. Ich habe mich mit einem Fräulein Frieda Brandenfeld verlobt", heißt es in Franz Kafkas Erzählung "Das Urteil", die er nach der ersten Begegnung mit der Berlinerin Felice Bauer schrieb. Sie wird zur Repräsentantin einer Welt, in der Kafka verzweifelt Fuß zu fassen sucht. In den folgenden fünf Jahren wird seine Leidenschaft zu Felice zum Anlass eines literarischen Angriffs, der sich in Form von Briefen an sie entlädt: "Liebste F., So wie ich bin, darf ich zur Not leben, ich wüte nach innen, quäle nur in Briefen, sobald wir aber zusammen leben, werde ich ein gefährlicher Narr, den man verbrennen sollte." Einer Anzahl von über 500 Briefen stehen nur gut ein Dutzend persönlicher Begegnungen gegenüber, die fast ausnahmslos scheiterten. Die Montage von literarischen Texten, Briefen und Tagebuchaufzeichnungen Kafkas gibt Einblick in die vermeintlichen Ursachen seines Lebensgefühls und die ihm möglichen Lebensentwürfe."
Matthias Baxmann, 1957 in Berlin geboren, studierte zwei Semester Chemie, bevor er eine Tätigkeit als Archivar im Bertolt-Brecht-Archiv aufnahm und später als Graphikdrucker arbeitete. Er studierte an der Berliner Schauspielschule - 1987 machte er einen Abschluss als Diplom-Puppenspieler. Er wurde am Berliner Puppentheater engagiert und war auch freischaffend tätig. Seit 1992 arbeitet er als Theaterpädagoge mit Kindern. Seit einigen Jahren ist er Feature-Autor für den MDR und den NDR. "Kein Brief gestern, keiner heute" ist sein erstes Hörspiel.
🔥 Hörspiel des Monats Mai 2003
Hörspiel des Jahres 2003
Ursendung: 20.05.2003
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 31.05.2024
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