Es ist die Nacht vor Heiligabend 1614. Die Stadt ist unter einer dicken Schneedecke begraben, alles schläft. Doch ein Mann findet keinen Frieden: Umgeben von Diamanten und Rubinen, von Perlen, Smaragden und Saphiren haucht der Juwelier und Ratsherr Daniel de Hase langsam sein Leben aus. Bevor er ins Jenseits gelangen kann, muss er sich von seinen irdischen Besitztümern trennen. In ihrem Hörspiel fängt Sibylle Lewitscharoff den Zauber einer Nacht ein und geht zugleich der Geschichte der ersten Hanauer Goldschmiede nach. 1597 siedelten sich calvinistisch reformierte Glaubensflüchtlinge aus Frankreich und den spanisch besetzten Niederlanden vor den Toren der Stadt an. Gegen die Zusicherung der freien Religionsausübung verpflichteten sich die Migranten, in Hanau tätig zu werden. Mit der Gründung der Neustadt begann der wirtschaftliche Aufschwung Hanaus: Tuchmacher, Weber und Seidenweber sowie Hutmacher, vor allem aber Gold- und Silberschmiede eröffneten Werkstätten und Manufakturen, die Luxusgüter an die europäischen Adelshöfe lieferten.
"Hanauer Juwelen" entstand als Auftragsarbeit für das Projekt "Autoren im Transit" von hr2-kultur und dem Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main.
Sibylle Lewitscharoff (*1954) gehört zu den erfolgreichsten deutschen Autorinnen und ist auch als Bildende Künstlerin tätig. Sie wurde u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnet, 2013 erhielt sie den Georg-Büchner-Preis.
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 25.12.2017
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 11.12.2020
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