In "Das Geld" beschreibt Zola realistisch und detailgenau die Genese eines großen Krachs an der Pariser Börse, den er zeitlich in die glänzende Endphase des Second Empire unter Napoleon III. verlegt. Zola erzählt von Spekulanten, Finanzmaklern, großen Bankiers und kleinen Anlegern, von Zynikern, Aasgeiern, Moralisten, Revolutionären, von all den Opfern und Tätern in dem schwindelerregenden Spiel um das Geld. Er berichtet von ihren Intrigen, ihren Sehnsüchten und ihrer Verzweiflung, wenn in einer großen Blase all ihre Hoffnung zerplatzt. Der eigentliche Protagonist des Romans ist das Geld selbst. Es sind nicht länger die Menschen die Akteure ihres Schicksals, sondern die dingliche Macht des Geldes. Und natürlich sind es am Ende nicht die Macher, die vernichtet werden, die hecken wie Zolas Romanheld Saccard am Ende schon wieder fröhlich-ungeniert weitere Millionengeschäfte aus.
Émile Zola (1840 in Paris geboren, 1902 in Paris gestorben) war Schriftsteller und Journalist, literarischer Vertreter des Naturalismus und berühmter Ankläger in der Dreyfus-Affäre. Er stellte in seinem 20 Bände umfassenden Romanzyklus "Die Rougon-Macquart" die soziale Wirklichkeit Frankreichs im Zweiten Kaiserreich am Beispiel einer großen Familie dar. "Das Geld" (erschienen 1891) ist der 18. Band dieses großen Werkes.
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Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 25.12.2013
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 20.01.2014
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