""Baal" ist Bertolt Brechts (1898-1956) erstes Bühnenstück. Er schreibt es 1918 als Student, um Hanns Johsts expressionistischem Drama "Der Einsame" - einer Biographie des Dichters Grabbe - einen Gegenentwurf hinzustellen, in den Brechts Erkenntnisse als Sanitätssoldat des Ersten Weltkriegs einfließen können. In einer Reihung von Dramoletten erzählt Brecht darin vom Lebenslauf des Josef K., der als Dichter und Lebenskünstler "Baal" auf alle gesellschaftlichen Normen pfeift, der seinen potentiellen Mäzen, den Großkaufmann Mäch, brüskiert, sich seine Ehefrau Emilie zur Geliebten macht, diese bald mit einer Reihe anderer, ihmverfallen Mädchen eintauscht und letztlich lieber mit seinem homosexuellen Freund Ekart durch Felder und Dörfer streift.
"Baal" - dem Bild des syrischen Erdgottes folgend, der durch das Christentum zum Urprinzip des Bösen erklärt wurde. "Baal" als Ausdruck der Unersättlichkeit nach Leben. "Baal", den Brecht als einen zeigt, der die Welt als sein Eigentum und nicht sich als Eigentum der Welt betrachtet. Auf dem Steckbrief wird der bald von den Landjägern gesuchte "Baal" als Varietéschauspieler und Dichter, als Karussellbesitzer, Liebhaber einer Millionärin, als Zuchthäusler und Zutreiber beschrieben, als jemand, der einer eingeschriebenen Dirne wegen seinen Jugendfreund ermordet hat. Die Uraufführung erlebt Brechts Dramen-Erstling im Dezember 1923 inLeipzig und geht als Theaterskandal in die Geschichte ein. "
Ursendung: 05.02.2018
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