Günter, etwas älter schon als fünfzig, und der Mittzwanziger Jeep begegnen einander im Park, der sogenannten "Klappe". Sie sind homosexuell. Als der Mittdreißiger Thomas hinzutritt, ist der klassische Dreieckskonflikt gegeben: Günter und Jeep werben um Thomas. Der Ausgang ist klar. Die beiden Jüngeren tun sich zusammen. Dem Autor Norbert Marohn geht es nicht um die Darstellung homosexueller Praktiken, vielmehr erzählt er drei Lebensgeschichten, deren äußere Daten generationstypisch sind. Er erzählt von den Schwierigkeiten Homosexueller, sich zu sozialisieren, von Intoleranz, dem Bemühen, der Einsamkeit wenigstens zeitweilig zu entkommen, von der Unausrottbarkeit menschlicher Hoffnung auf Glückserfüllung durch einen Lebenspartner.
Norbert Marohn wurde 1952 in Neuruppin geboren. Nach dem Abitur studierte er von 1970 bis 1975 am Institut für Internationale Beziehungen in Potsdam-Babelsberg. Die Arbeit im DDR-Außenministerium, von September 1975 bis Oktober 1976, beendete er auf eigenen Wunsch. Ab November 1976 war er für 18 Monate zum Grundwehrdienst einberufen. Das Studium der Schauspielregie in Berlin begann er im September 1978 und brach es nach einem Dreivierteljahr ab. Marohn zog nach Leipzig und arbeitete als Betriebszeitungsredakteur in einem Wälzlagerwerk. 1982 bis 1985 studierte er am Leipziger Literaturinstitut. Die anschließende Assistenz an der Sektion Germanistik der Universität Leipzig brach er im Mai 1986 ab. Seitdem lebt er, mit Unterbrechungen, freiberuflich als Schriftsteller. 1987 wurde sein erstes Hörspiel produziert und gesendet, seitdem entstanden und entstehen immer wieder Texte für den Rundfunk. Ab Herbst 1993 bis Ende 1998 war er freier Mitarbeiter beim Mitteldeutschen Rundfunk. Marohn ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller.
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