Als Frau X die Lärmbelästigung ihres Nachbarn durch Schläge auf das Heizungsrohr nach einer Woche nicht mehr ertragen kann, ruft sie vom Balkon: "Du dreckiges Arschloch, Du arbeitslose Sau." Beim vierten Mal bekommt sie dafür eine Anzeige und versteht die Welt nicht mehr.
Donalds Donald beschäftigt sich mit Projektionen und Protektionen. Hierfür hat das Autorenkollektiv Hofmann&Lindholm Menschen in Deutschland angestiftet, Machtfantasien im Eigenheim zu verhandeln – projiziert auf die suspekte Nachbarschaft. In Vor-Ort-Gesprächen werden die fremden Vertrauten von nebenan zur Zielscheibe für komplex-verdrehte Hypothesen und Unterstellungen. Und Haustiere zu stummen Zeugen von Hasstiraden, Kommandos und Liebesschwüren.
Hannah Hofmann, geboren 1971, und Sven Lindholm, geboren 1968, realisieren seit 1997 gemeinsame Theaterprojekte, Filme und Performances. Ihr Feature über rechte Gesinnung „Donalds Donald“ (Deutschlandfunk / WDR / RBB 2018) wurde für den Prix Europa nominiert. Für ihre experimentell-dokumentarische Herangehensweise erhielt das Regie- und AutorInnenteam 2023 den Tabori Preis des Fonds Darstellende Künste.
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 22.04.2018
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 22.04.2018
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