Das mehrteilige Hörspiel folgt der autobiographischen Spur eines jungen Mannes über alle extremen Rollen und Stationen, die die Ära des Pop und der Beatles für ihre Adepten bereithielt: Beatnik, SDS-ler, Hippie, Kommunarde, Drogensüchtiger, Selbstmordkandidat, zuguterletzt Übertritt zum Islam. Dieses Hörspiel ist insofern von größter Aktualität, weil in ihm erstmal die deutsche Underground-Szenerie von einem unmittelbar Betroffenen und Beteiligten aus kritischer Distanz geschildert wird, so daß die vielfach verzerrt dargestellten Verhältnisse im Underground, die Motive und Sehnsüchte jener "Anarchisten" aus der intimen Kenntnis des Autors heraus korrigiert und ergänzt werden. Es ist zugleich Zeugnis für die großen Hoffnungen, die diese Generation mit extremer Bedingungslosigkeit ergriff. Das Hörspiel verdeutlicht darüber hinaus, daß oft weniger konkrete politische Anlässe zu Aktionen und Kollisionen mit der Gesellschaft führten, als vielmehr eine verzweifelte Ich-Suche und die Sehnsucht nach Identifizierbarem.
Hadayatullah Hübsch, geboren 1946 in Chemnitz als Paul-Gerhard Hübsch, Schriftsteller und Publizist, war Aktivist der 68er Bewegung und langjähriger Pressesprecher der Ahmadiyya Muslim Dschamaat Deutschland. Er ist Imam und Leiter der Freitagspredigt in der Nuur-Moschee in Frankfurt.
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Keine Zeit für Trips
Ursendung: 26.03.1972
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