Das gewohnte Bild: Nicht viel los in Rotenburg. Eine abgebrannte Scheune. Und Nebe ist umgezogen. Linda, die Postbotin, hat ihm ein neues Domizil verschafft. Statt des Appartments im zehnten Stock des Best Western Hotels haust er nun im dritten Stock einer Gründerzeitvilla. Und stößt auf einen Selbstmord aus dem Jahr 1963. Das Jahr, in dem Kennedy ermordet wurde und die Beatles "Please Please Me" veröffentlichten.
Die lapidare Bemerkung eines Feuerwehrmannes, dass so ein Scheunenbrand nahezu jedes Jahr geschehe, lässt Hauptkommissar Schmoll aufhorchen und tief in die Akten steigen. Allerdings reichen die nur bis ins Jahr 1980 zurück, die davor sind zerschreddert. Zwischen den Vorfällen scheint es keinerlei Zusammenhänge zu geben."Cold cases" eben. Als Nebe aus dem Fenster seiner neuen Wohnung auf den Bahnhof schaut - dort hält gegen zehn der letzte Zug -, steigt eine Frau in einem Poncho und einem roten Hütchen aus. Bringt sie Bewegung in die "kalten Fälle"?
Friedemann Schulz, geboren 1945, lebt als freier Autor und Regisseur in Neuwied, zahlreiche Hörspiele für die ARD.
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