Ingo Golembiewski ist von Hause aus Lyriker, den ein extremer Subjektivismus kennzeichnet. So besteht sein Hörspiel von 1968 auch aus lyrischen Momentaufnahmen und individuellen Zeitsprengseln. Vier Stimmen treffen aufeinander in einer Collage, die teilweise ins Elegische, teilweise ins Sarkastische abdriftet. Sie hat keine Story, definiert keine Zeit und befindet sich in keinem Raum. Aber sie fügt mehr und mehr das Porträt eines Menschen zusammen. Jemand, der aus den Trümmern der zerredeten und zerstörten Solidarität heraustritt, sich gegen Rassismus, Nationalismus, Wirtschaftsglaube und Egoismus stellt - und damit am Ende das politische Engagement des Autors manifestiert. Es entsteht ein skeptisches Menschenbild, das bis heute nichts an Aussagekraft und Kontur verloren hat.
Ursendung: 16.04.1968
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