Malte, eine städtische Figur, freestyle. Er bereist Freunde und Städte. Frauke wünscht sich manchmal aufs Land. Auch sie lebt städtisch. Kneipen, Clubs. Sie will nichts Festgefahrenes. Oder Lioba. Seit sie schwanger ist, raucht und trinkt sie nicht mehr. Bleibt der Kaufrausch. Und Raphael? Setzt sich Ziele für die Woche. Paare. Man redet übereinander. Wolfgang redet von Martha, die heiraten wollte und auf dem Weg zum Notar tödlich verunglückte. Frauke redet über ihren Ex Oliver, der über das Ende des Universums rätselte und warum er auf diesem Planeten lebt. Martha, Zeugin im All, redet von Wolfgang, der einen Stadtbesucher beobachtet. Der Gestus der Beobachtung scheint typisch für die Generation zwischen Zwanzig und Dreißig, von der Simone Schneider in ihrem neuen Hörspiel erzählt. In der globalisierten Welt mit ihren flüchtigen Begegnungen und Berührungen scheint er den Einzelnen die zum Überleben notwendige Distanz und Souveränität zu garantieren. Ein Fluchtort, von dem man scheinbar alles im Blick hat - aber vor allem sich selbst betrachtet.
Simone Schneider, geboren 1962 in Duisburg, lebt nach Studium, Arbeit für Zeitungen und Arbeit am Theater seit 1989 als freie Autorin in Berlin. Sie veröffentlichte Theaterstücke und Hörspiele.
Ursendung: 09.01.2000
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