⏰ 69 Min.
🎬 Regie:
Henri Hüster
Technische Realisierung:
Winfried Meßmer. Adele Kurdziel
Regieassistenz:
Stefanie Ramb
🎼 Musik:
Fridolin Groß
🎤 Mit:
Alexander Duda,
Ilona Grandke,
Stefan Hunstein,
Sylvana Seddig,
Lorna Ishema,
Julia Riedler,
Jelena Kuljic,
Aurel Manthei,
Shenja Lacher,
Katja Bürkle,
Hannes Becker,
Christine Grimm,
Henri Hüster
Mitten in einem postapokalyptischen Bayern fahren vier Freundinnen in einem Auto über das Land. Sie haben einen Auftrag erhalten, jedoch widersprüchliche Hinweise, worin der Auftrag eigentlich besteht. Sollen sie etwas suchen, müssen sie einen Zeitpunkt abwarten? Geht es um die Liebe oder um die Freundschaft? Ist das da draußen eine Wüste? Und hat es diese Kindheit in Ingolstadt wirklich gegeben, an die sie sich erinnern wie an etwas, das es nie gab? Eine alte Frau und ein alter Mann stehen im Dunkeln. Schon lange sind sie voneinander getrennt. "Wann werden wir uns wiedersehen?" "Wo werden wir uns wiedersehen?" Kommt es auf die Zeit an oder auf den Ort? Die Fragen treiben sie auseinander und auch die Suche nach Antworten führt sie voneinander fort. Und doch hören sie nicht auf, an ein Wiedersehen zu glauben.
Draußen fallen Zeit und Raum auseinander, vermischen sich und tauschen die Seiten. Jemand entdeckt im Dunkeln einen kleinen Hof, zur selben Zeit werden in Bayern die geheimnisvollen Leuchthäfen entdeckt, unbekannte Zugänge zum Meer. Aus Teilen, die der Fluss antreibt, bauen sie gemeinsam an etwas Neuem. Und dann ist da noch in dieser sich entziehenden Realität eine Stimme, die die Symptome verkündet - aber sind es Symptome einer Krankheit oder einer allgemeinen Krise? Oder ist es der Versuch einen seltsamen Körper zu beschreiben, der an der Donau halbversteckt im Gras liegt? Gemeinsam mit seinen Figuren suchen die Macher des Hörspiels und die Bürger von Ingolstadt nach Antworten auf die Fragen: "Wann? Wo? Was? Zwischen Hof und Häfen: ein echtes Abenteuer."
(Henri Hüster)
Wer bin ich denn? Wer bin ich denn, dass ich einen Ort erfinde, den es schon gibt? Vielleicht jemand, der fast nichts darüber weiß, nur eine kleine Erinnerung an Ingolstadt, ein schmales weißes Haus, die undeutlichen Auszubildenden, nicht einmal die Donau. So dann losgehen und die fast unbekannte Welt erfinden, die es schon gibt. Die Welt gehört mir nicht, aber sofort beim Losgehen beginne ich, zu ihr zu gehören. So dann zu schreiben, dass ich nicht vergesse: Ich bin in einer Welt, die mir nicht gehört, im Dunkeln unterwegs. Ich gehe auf eine Enge zu, um einen Widerstand zu erleben. Es liegt nicht zuletzt (sondern zuerst) an mir, doch am Ende (dann, wenn es losgeht) an anderen - am Text und dem, was andere damit anfangen können und, als einer von ihnen, ich. So sind wir dann wirklich nach Ingolstadt gekommen und haben die Donau und die Menschen gesehen, die im Hörspiel jetzt wirklich zu hören sind, den Ort, die Stimmen, die Stadt, das Studio, die Ohren, Körper und Geräusche, zusammen mit dem Text.
Wir wissen von einander, wir wissen, dass es uns gibt.
(Hannes Becker)
Hannes Becker, geb. 1982 in Frankfurt / Main, lebt in Leipzig, Dramatiker und Schriftsteller. Mitglied der Singkompanie Mayröcker und des Ensemble-Netzwerks.
Ursendung: 06.10.2018
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 06.10.2018
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