Zuginsfeld - Unfeig - Zwei Wortkunstwerke
Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von Otto Nebel, BR - Edition S Press 1970
Otto Nebel zählt zu den Vätern der experimentellen Literatur des 20. Jahrhunderts. Die erste Fassung des Lang-Gedichts "Zuginsfeld" entstand in zwei Wochen des Winters 1918/19 in einem englischen Kriegsgefangenenlager. Erstmals in der Literaturgeschichte wird durchgehend vorgeprägte Sprache, und zwar militärische, zitiert, collagiert und decouvriert. "Dass sich die Pest der Fremdwörterei grade in der so deutsch-seinsollenden Befehlssprache der Heeres-Fachleute zeigt, hat den geißelnden Dichter gezwungen, die Fremdwörter zur Vermehrung des Ekels an der Soldaten-Kauderwelscherei hier und da im Wortlaute noch mit besonderer Eindringlichkeit zu betonen. Insbesondere die albernen Zusammenziehungen und Schlagwörter-Neubildungen wie Bogohl, Jasta, Kofl und andere Abscheulichkeiten einer krebsartigen Erkrankung des Buchstäblichen sind dem Hohngelächter der Kunst preisgegeben worden." (Otto Nebel) 1924/25 erschien in der Kunstzeitschrift "Der Sturm" Nebels Dichtung "Unfeig - Eine Neun-Runen-Fuge". Sie ist nur aus neun Buchstaben (uei nfg rtz) zusammengesetzt und ist eine gegen Machtstrukturen und Medien gerichtete Sprachsatire, witzig und voller Gedankentiefe.
Ursendung: 04.01.1974
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