⏰ 391 Min.
🎬 Regie:
Leonhard Koppelmann
Besetzung:
Andrea Fenzl
Regieassistenz:
Stefanie Ramb
Technische Realisierung:
Michael Krogmann,
Susanne Herzig
Redaktion:
Katarina Agathos
🎼 Musik:
Frank Witzel
🎤 Mit:
Wiebke Puls,
Martin Feifel,
Nicole Heesters,
Hanna Scheibe,
Katja Bürkle,
Anna Drexler,
Axel Milberg,
Jutta Speidel,
Peter Fricke,
Fabian Hinrichs,
Götz Schulte,
Oliver Nägele,
Jochen Striebeck,
Julia Riedler,
Pola Jane O Mara,
Sebastian Weber,
Rita Russek,
Stefan Hunstein,
Steven Scharf,
Michael A. Grimm,
Wolfgang Maria Bauer,
Thomas Birnstiel,
Rainer Bock,
Thomas Hauser,
Johannes Silberschneider,
Gerhard Wittmann,
Shenja Lacher,
Josephine Michel,
Rene Dumont,
Kaja Martin,
Kia Ahrndsen,
Irina Wanka,
Joschka Walser,
Brigitte Hobmeier,
Ilona Grandke,
Jule Ronstedt,
Annette Paulmann,
Sophie von Kessel,
Jaecki Schwarz,
Christiane Roßbach,
Tommi Piper,
Tim Seyfi,
Michele Cuciuffo,
Helmfried von Lüttichau,
David Zimmerschied
Stahnke, ein ausgebildeter Architekt, Mitte vierzig, arbeitet für die Firma IGWT der Unternehmerin Schmidt-Ehry. Seine Aufgabe ist es, durch die Provinz der Bundesrepublik zu fahren und in Kleinstädten Möglichkeiten für Bauprojekte zu erkunden. Er analysiert dabei nicht nur die baulichen Gegebenheiten der jeweiligen Orte, sondern auch Sozialstruktur und politische Machtverhältnisse. Er muss deshalb vor allem die Schwachpunkte der Städte evaluieren, für die von seiner Arbeitgeberin oft nur scheinbare Lösungen angeboten werden. Stahnke - der in seiner Studentenzeit noch mit großem Interesse den städtebaulichen Diskurs verfolgt hat - ahnt, dass diese Bauprojekte reihenweise scheitern und mitunter sogar die Gemeinden in den Ruin treiben werden. Doch seine berufliche Ehre hat er längst verloren. Seine ganze Fach- und Menschenkenntnis, seine Fantasie und seine Intuition setzt er ausschließlich für einen Geschäftsabschluss ein. Um an Hintergrundinformationen der einzelnen Städte und Gemeinden zu gelangen, schreckt er auch nicht davor zurück, seine Gegenüber auszuhorchen und auszunutzen. So ist er beispielsweise mit verschiedenen Profilen bei Kontaktbörsen angemeldet, um Frauen aus der Stadtverwaltung der jeweiligen Kleinstädte zu treffen. Nicht nur vor anderen, auch vor sich selbst, schiebt er immer wieder die Notwendigkeit vor, Geld verdienen zu müssen, um seine Familie ernähren zu können. Dabei ist sein Privatleben im Begriff zu zerfallen. Stahnke ist ein Einzelgänger, der immer wieder in der Anonymität untertaucht. Seine Ehe ist geschieden, seine neue Beziehung zerrüttet. Ebenso ist das Verhältnis zu seiner fordernden Arbeitgeberin angespannt. Dennoch sind ihm Skrupel oder Selbstzweifel fremd. Sein Handeln hat er längst von seinem Fühlen abgespalten. Als eine Reihe mysteriöser Morde die Gegend erschüttert, die er jüngst für seine Standort-Evaluationen bereiste, gerät er ins Visier des ermittelnden Kommissars. Doch da ist Stahnke schon spurlos verschwunden.
"Die Ebene des Mythischen und Unbewussten dringt immer wieder in die Erzählung und in die scheinbar analytische Welt Stahnkes ein und entlarvt seinen Realismus als Illusion." (Frank Witzel)
In der Pilotfolge fährt Stahnke auf einer seiner Reisen durch die deutsche Provinz auf regennasser Straße einen jungen Mann an. Der Mann scheint nicht weiter verletzt und lehnt ab, dass Stahnke ihn in ein Krankenhaus bringt, angeblich weil er nicht krankenversichert ist. Stattdessen will er zu einer alternativen und illegalen Wohnwagen-Siedlung am Rand der Kleinstadt Gralsberg gefahren werden. Stahnke wittert hier ein Projekt und versucht Kontakte mit einem jungen Paar zu knüpfen, das in der Siedlung lebt. Doch noch während er Gralsberg wieder verlässt, erhält er einen beunruhigenden Anruf aus der Siedlung.
Teil 2
In einer alternativen Wohnsiedlung ist der Architekt Stahnke zuletzt gesehen worden. Nicht nur sein privates Umfeld ist von seinem Verschwinden irritiert, auch die Staatsanwaltschaft, die ihn als Zeugen vorgeladen hat: Schmidt-Ehry, Chefin der Firma IGWT, für die Stahnke arbeitet, muss sich vor Gericht wegen Steuerhinterziehung verantworten.
Teil 3
Stahnke, ein ausgebildeter Architekt, fährt durch die deutsche Provinz, um für seine Arbeitgeberin Schmidt-Ehry Kleinstädte im Hinblick auf mögliche Bauprojekte auszukundschaften. In Bad Gammerstätt sieht Stahnke großes Potenzial. "Frank Witzel verknüpft scheinbar Unvereinbares in großer Virtuosität: ein relevantes Thema - die tiefe gesellschaftliche und institutionelle Verzweiflung einer zusehends abgehängten Provinz - mit einer modernen, thrillerartigen Dramaturgie, knappe, pointierte Dialoge und eine tiefe literarische Unterfütterung, graue Realität und blühende Fantasie" (Leonhard Koppelmann).
Teil 4
Die Reisen von Stahnke im Auftrag seiner Arbeitgeberin Schmidt-Ehry zur Evaluation der deutschen Provinz führen ihn nach Diemelsbach an der Luhr. Die dortige Begegnung zwischen Stahnke und dem Pianisten Günther-Hans Jürgens ist für viele Beteiligte folgenreich.
Teil 5
In der Nähe von Grünsheim werden innerhalb weniger Wochen zwei ermordete Frauen gefunden, beide um die 40 Jahre alt. Kommissar Mannteufel tritt auf den Plan. Vernehmungen im Umfeld der Toten lassen seine Wege mit denen des Architekten Stahnke kreuzen. Hatte dieser nicht genau in dem fraglichen Zeitraum in dieser Gegend mit mehreren Frauen mittleren Alters angebandelt?
Teil 6
In der Kleinstadt Geldernbeck macht Stahnke Bekanntschaft mit dem Trickbetrüger Kaumeister, der ihm aus einer Verlegenheit hilft und anschließend ausführlich über die Ausübung seines Handwerks informiert.
Teil 7
Staatsanwalt Siedermann muss passen: Obwohl weitere Verbindungen von Schmidt-Ehrys Firma zur Geheimgesellschaft aus Tiefenroda, der Societas Sine Media, auftauchen, wird das Gerichtsverfahren gegen sie bis auf weiteres unterbrochen. In Landrat Huber findet Stahnke ein interessiertes Gegenüber für sein aus dem Stehgreif entwickeltes Sicherheitskonzept für die Kleinstadt Schwörlingen: ein hypermodernes Auffanglager für Flüchtlinge.
Teil 8
In Abwesenheit von Stahnke nimmt sich Kommissar Mannteufel Stilling vor, den Paartherapeut von Stahnke und seiner Freundin Sandra. Bald darauf muss Mannteufel erkennen, dass nicht nur Chefin Schmidt-Ehry von krummen Geschäften lebt. Stahnkes Kollege Linus Egelmann versucht dagegen nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" aus dieser Erkenntnis, Kapital zu schlagen.
Teil 9
Stahnke sucht seinen alten Mentor auf, Professor Van Reuningen, eine Koryphäe im Bereich der Architekturtheorie. Mit diesem Besuch will er sich seiner selbst vergewissern. Spielte ihm seine Psyche nur vorübergehend einen kleinen Streich oder steht er wirklich kurz vor dem Nervenzusammenbruch? Dabei hat er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht mitbekommen, was für Tragödien sich in seiner Abwesenheit zuhause zutragen.
Teil 10
Die Ermittlungen von Kommissar Mannteufel scheinen erste Erfolge aufzuweisen. Mehrere Spuren führen von den Grünsheimer Frauenmorden in eine neue Richtung. Kaumeister, Stahnkes Bekanntschaft aus Geldernbeck, gibt Kommissar Mannteufel entscheidende Hinweise.
Teil 11
Stahnke sucht seinen alten Mentor auf, Professor Van Reuningen, eine Koryphäe im Bereich der Architekturtheorie. Mit diesem Besuch will er sich seiner selbst vergewissern. Spielte ihm seine Psyche nur vorübergehend einen kleinen Streich oder steht er wirklich kurz vor dem Nervenzusammenbruch? Dabei hat er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht mitbekommen, was für Tragödien sich in seiner Abwesenheit zuhause zutragen.
Teil 12
Während Stahnke mit dem Zug ziellos durch Deutschland fährt, gehen neue Hinweise bei Mannteufel ein, die ihn einen kühnen Plan fassen lassen. Stahnkes zum Größenwahn neigendes Über-Ich schweigt zum ersten Mal und lässt ihn ansatzweise seine schwierige Situation erkennen.
Teil 13
Kommissar Mannteufels Plan geht nicht auf. Die Begegnung mit Birgit, einer von Stahnkes früheren Damenbekanntschaften, führt dazu, dass er nun gar nicht mehr weiss, was er von sich und der Welt halten soll. Frau Schmidt-Ehry weiss es dafür umso mehr.
Teil 14
In einer Art kollektivem Delirium treffen die bisherigen Protagonisten zu einem Jüngsten Gericht zusammen, um Stahnkes bisheriges Leben noch einmal Revue passieren zu lassen. Dabei kommen nicht nur die genialen Deals zur Sprache, die auf Vermittlung Stahnkes zwischen Schmidt-Ehry und verschiedenen städtischen Beamten zustande gekommen sind, sondern auch einige bislang noch unbekannte Details.
Teil 15
Stahnke irrt durch Schwindthausen und begegnet dort einem Fremden. Zwischen den beiden entspinnt sich ein intensives Gespräch, das Stahnke jedoch mehr verwirrt als beruhigt. Während sein Über- Ich und Unter-Ich mehr mit sich selbst beschäftigt sind als mit ihm, merkt Stahnke, dass ihn die Belastungen der letzten Wochen endgültig einholen. Orientierungslos geht er in der Abenddämmerung auf ein Haus zu und schellt.
Frank Witzel, geb. 1955 in Wiesbaden, Autor, Essayist, Zeichner, Musiker. Für seinen Roman Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969 erhielt er den Deutschen Buchpreis 2015 sowie den Robert Gernhardt Preis 2012.
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 28.10.2018
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 16.08.2020
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