⏰ 31 Min.
🎬 Regie:
Raoul Wolfgang Schnell
Übersetzung:
Marianne Wend
🎼 Musik:
Enno Dugend
🎤 Mit:
Michael Thomas,
Norbert Kappen,
Günther Neutze,
Giselheid Hönsch,
Annemarie Schlaebitz,
Ingrid Piltz,
Louise Martini,
Ernst Jacobi,
Hanns Ernst Jäger,
Christoph Quest,
Sigrun Höhler,
Irminhild Batzing,
Sabine Postel,
Marlies Spohr,
Frank Barufski,
Heinrich Fendel,
Paul-Albert Krumm,
Alf Marholm,
Klaus-Dieter Pittrich,
Werner Semper,
Franz-Josef Steffens,
Klaus Wirbitzky
Kein fixierbarer Schauplatz, keine bestimmte Zeit "Vilsevals", wie der Originaltitel dieses schwedischen Hörspiels heißt, spielt auf allen geschichtlichen, allen noch denkbaren Kriegsschauplätzen: Bei Waterloo, Verdun, Stalingrad, Budapest, Dien Bien Phu, am Suez, im Kongo und um Saigon. Eine "Komposition für Stimmen", die keine nacherzählbare, kontinuierliche Handlung liefert. Solopartien - und zwei Chöre evozieren die schrecklichste und andauernde Verblendung des menschlichen Geistes: Den dreitausenjährigen Krieg. Drei angerissene und wiederaufgegriffene Szenen, die sich stärker einprägen: Ein Mädchen, das ihrem Bräutigam an der Front in einem imaginären Dialog erklärt, warum sie den Brief an ihn nie aufgeben wird, ein Soldat, der sich weigert, weiter zu marschieren und von der eigenen Truppe liquidiert wird, beklagt von einer fremden Hure, ein alter Afrikaner, der in den Park einer Europäerin eingedrungen ist, die seinem todkranken Sohn das Medikament verweigert. Der Grundtenor dieser Kriegs-Collage ist dem Titel entsprechend sarkastisch und pessimistisch. Angeprangert werden nicht die Kriegstreiber und ihre fragwürdigen Ideologien, sondern die Trägheit und Gleichgültigkeit des "Menschenmaterials", der anonymen Masse, die zwar flucht und aufbegehrt, aber immer weiter marschiert. Der Stil dieser Komposition für Stimmen erinnert vor allem in den monotonen Wiederholungen der Sprechgesänge an die Provokationen des Living-Theatre.
🔥 Preis der Rundfunkindustrie 1969 für das beste stereophonische Hörspiel
Ursendung: 08.05.1968
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