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Menschenkuchen

Originalhörspiel - ein Hörspiel von Theodor Weißenborn, Walter E. Frank, WDR 1968


In der Villa des ehemaligen Hundekuchenfabrikanten Claus Brahme geschehen merkwürdige Dinge: Menschen bellen wie Hunde, Hunde sprechen wie Menschen - eine verkehrte Welt, in der die Hunde die Herrschaft angetreten und ("konsequent, konsequent") die Produktion auf Menschenkuchen umgestellt haben. . Diese satirisch-groteske Fabel enthüllt das Desaster einer bourgeoisen Schicht, die, im Zuge des Wirtschaftswunders reich geworden, ihre geistige Armut mit Pelz verbrämt und unter Preisgabe ihrer Würde im platten Sinn des Wortes auf den Hund kommt. Die putschende Schicht der zuvor Unterdrückten dünkt sich besser - und folgt prompt dem Beispiel ihrer früheren Herrschaft. Im Zerfall der Sprache, in der gestlosen Häufung sprachlicher Klischees, im konventionellen Geplapper und schießlich im ohnmächtigen Gestammel desavouieren die Personen sich selbst und zeigt sich die Bodenlosigkeit ihrer Gesinnung, jene Mischung aus Sentimentalität und Zynismus, die den latenten Geisteszustand einer ganzen Gesellschaft kennzeichnet.

Ursendung: 10.09.1968


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