Harm Rohwer fühlt sich schon lange nicht mehr wohl in seiner Haut. Durch seine Alkohol- und Spielsucht steht es auch mit seiner Ehe nicht zum Besten und er wünscht sich nichts sehnlicher, als einfach zu verschwinden und woanders ein neues Leben zu beginnen.
Sein Wunsch wird mit Unterstützung seines Helfers, der etliche Vorteile durch ein fingiertes "Ableben" von Harm hätte, akribisch vorbereitet und nach und nach umgesetzt. Eigentlich ist das höchst kriminelle Treiben der beiden Männer, in das die Hörer:innen zu jeder Zeit eingeweiht sind, nahezu perfekt durchdacht, doch merkwürdige Umstände bringen ihre sorgfältige Planung in Gefahr...
Friedrich Hans Schaefer gehört zu den produktivsten niederdeutschen Hörspielautoren. Immer wieder überrascht er durch die Erprobung neuer Formen und Inhalte, die er stets mit gegenwartsbezogenen Themen verbindet. Diesmal nun hat Schaefer sich an einem Genre versucht, das in Deutschland vielfach noch als wenig seriös gilt: er hat einen "Krimi" geschrieben. Allerdings hat er sich auch hier wieder einen besonderen Kniff ausgedacht. Der Hörer ist zu jedem Zeitpunkt des Geschehens eingeweiht, und die Spannung entsteht nicht aus der klassischen Frage: "Wer war der Täter?", sondern aus der psychologischen Zwangsläufigkeit dessen, was der Tat folgt.
Friedrich Hans Schäfer (geboren 1908 in Rostock, gestorben 1998 in Ahrensburg) absolvierte erst seinen Meister als Herrenschneider und studierte danach auf das Lehramt. Im Krieg als Soldat schwer verletzt, arbeitete er zunächst in einer Rüstungsfabrik, bis er von 1950 bis zu seiner Pensionierung 1973 an der Berufsschule unterrichtete. Seit Mitte der 60er Jahre schrieb der niederdeutsche Autor mehr als 20 Hörspiele für den NDR und Radio Bremen.
Ursendung: 26.12.1983
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