⏰ 34 Min.
🎬 Regie:
Horst H. Vollmer
🎼 Musik:
Peter Zwetkoff,
Kinderchor Tel Aviv
🎤 Mit:
Käthe Haack,
Friedrich Maurer,
Eva Garg,
Ernst Jacobi,
Bruni Löbel,
Dieter Borsche,
Anette Conrad,
Bettina Döser,
Elisabeth Miserre,
Lars Rösner,
Matthias Ebert,
Daniel Sailer
Wie jede lebendige Kunstgattung hat auch das Hörspiel seine Trends, seine Schulen, seine Richtungen. Wichtig für das zeitgenössische Hörspiel war bis Mitte der 70er Jahre das sogenannte Neue Hörspiel. Eine große Zahl von Autoren begann plötzlich, sich mit Sprache zu beschäftigen. Hörend wurden wir hellhörig dafür gemacht, wie gegängelt und dressiert, wie verdrehbar und verfügbar unsere Alltagssprache geworden ist. Das Neue Hörspiel ist inzwischen Historie geworden, es wurde eingeholt von der banalen Tatsache, daß die Sprache - trotz aller Gängelung - unser hauptsächliches Kommunikationsinstrument ist. Sprachkritik hat auf die Dauer nur Leben, wenn sie Alternativen vorschlägt. Die vier Hörspiele, die wir unter dem Stichwort "Spracherweiterungen" vorführen, bilden einen Trend in der jüngsten Hörspielliteratur ab: die Suche nach alternativer Sprache.
Walter Kempowski - oder wie er sich nennt: Wullar Kinnpussku - hat eine Sprache erfunden, die Elemente des Jiddischen, des Plattdeutschen und gewiß noch einiger anderer Dialekte verwendet. Er schafft sich damit die Möglichkeit, naive und gefühlvolle Tonfälle anzuschlagen, die unsere Umgangssprache längst abgestoßen hat. Volksliedhafte Szenen, Lieder, an Märchenmotive erinnernde Monologe umkreisen das Thema "Moin Vaddr läbt".
🔥 Hörspielpreis der Kriegsblinden 1981
Ursendung: 25.02.1980
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