Der Fall Maurizius
Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von Jakob Wassermann, WDR 1968
⏰ 275 Min.
🎬 Regie:
Gert Westphal
🎤 Mit:
Walter Andreas Schwarz,
Siegfried Wischnewski,
Wilhelm Borchert,
Norbert Kappen,
Heinz Schacht,
Eric Schildkraut,
Kurt Horwitz,
Irmgard Först,
Magda Hennings,
Ursula von Reibnitz,
Ulrike Ulrich,
Hans-Peter Thielen,
Peter Brogle,
Annemarie Schlaebitz,
Heinz Freitag,
Ingeborg Schlegel,
Roma Bahn,
Peter Oehme,
Lothar Ostermann,
Helmut Peine,
Marlies Spohr,
Rainer Assmann,
Harry Bong,
Heinrich Fendel,
Malte Hartmann,
Günther Krotky,
Fritz Leo Liertz,
Werner Vielhaber,
Klaus Wirbitzky,
Helene Richter-Mielich,
Alfred Abel-Adermann,
Wiltrud Fischer,
Frank Barufski,
Heinz Herrtrampf,
Rudolf Kleinfeld-Keller,
Max Kellas
""Der Fall Maurizius" beruht auf einem berühmten Justizirrtum, dem Fall Hau. Wassermann wehrt sich gegen einen oberflächlichen Vergleich. "Ähnlichkeit ist ja unleugbar vorhanden, allerdings mehr in der psychischen Konstellation als im äußeren Verlauf, ... es ist eine Ähnlichkeit, die aus der Zeitverfassung hervorgeht. Auch aus der allgemeinen Rechtsverfassung, die Motive, die speziell und individuell gewesen sind, werden ... typisch und generell. Der ungeheure Vorgang beschäftigte mich schon vor zwanzig Jahren, er blieb mir inneres Bild und reifte langsam zum Symbol." Henry Miller, den von Wassermann literarische Welten trennen, schreibt: "Ich glaube, ich habe über den Fall Maurizius mehr nachgedacht als über jedes andere Buch. Das Thema des Romans ist nicht allein die Unzulänglichkeit menschlicher Rechtsprechung, sondern die Unmöglichkeit, jemals zu einem gerechten Urteil zu gelangen. Alle Personen bezeugen das auf ihre eigene Weise, sogar die "Säule der Gerechtigkeit", Herr von Andergast selbst. Das Recht, so scheint es, war nur ein Vorwand, den Schwächeren grausam zu behandeln. Gerechtigkeit ohne Liebe wird zur Rache. Deshalb kann es keine Lösung geben, kein Ende der Verbrechen, kein Ende der Ungerechtigkeit des Menschen gegen den Menschen, außer durch zunehmendes Verständnis, durch Mitleid und Verzeihung, was jedoch langwierig und schmerzlich ist. Selbst, wer die Gerechtigkeit liebt - vielleicht b e s o n d e r s gerade der -, steht als Verurteiler vor dem höheren Gerichtshof der Liebe und des Erbarmens.""
Ursendung: 21.02.1969
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 01.08.2004
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