⏰ 156 Min.
🎬 Regie:
Bärbel Jarchow-Frey
Technische Realisierung:
Rainer Czekalski,
Sabine Klement
🛠 Bearbeitung:
Arthus C. Caspari
🎼 Musik:
Peter Kaizar
🎤 Mit:
Michael Maertens,
Felix Leiberg,
Hermann Lause,
Werner Rehm,
Thomas Vogt,
Klaus Jepsen,
Lieselotte Rau,
Dörte Lyssewski,
Uwe Bohm,
Gerry Wolff,
Hermann Ebeling,
Norbert Schwarz
In einer Jugendstrafanstalt bei Hamburg soll in der Deutschstunde ein Aufsatz geschrieben werden zum Thema "Die Freuden der Pflicht". Der Zögling Siggi Jepsen gibt ein leeres Blatt ab, weil er von einer Flut der Erinnerungen überwältigt wird. Zur Strafe in eine Einzelzelle gesperrt, beginnt er zu schreiben, zurückzugehen in eine Vergangenheit, die ganz unter dem Diktat dieses Themas stand. Sein Vater, im Dorf Rugbüll "nördlichster Polizeiposten Deutschlands", mußte die Einhaltung des Malverbots überwachen, das über den "entarteten" Maler Max Nansen verhängt war. Er zwingt seinen Sohn Siggi, ihm dabei zu helfen. Siggi gerät in einen Konflikt zwischen seinem Vater und "Onkel Max".
Von Psychologen beobachtet und analysiert, schreibt Siggi weiterhin in seiner Einzelzelle über "Die Freuden der Pflicht". Die Bilder des Malers Max Nansen werden vor seinem inneren Auge lebendig, darunter eines von seinem Bruder Klaas, der als Deserteur gesucht wird. Siggi rettet das Bild vor der völligen Zerstörung. Als sein Vater in gnadenloser Pflichterfüllung Klaas den Behörden ausliefert, wird Siggi endgültig zum fast fanatischen Verbündeten des Malers. Bei dessen Verhaftung durch die Gestapo bringt er das heimlich von Nansen gemalte Bild "Der Wolkenmacher" - unter dem Pullover um den Körper gewickelt - in Sicherheit. Die Notwendigkeit, Bilder vor der Vernichtung bewahren zu müssen, wird zur Obsession.
Auch an seinem 21. Geburtstag schreibt Siggi Jepsen weiter in seiner Einzelzelle über die "Freuden der Pflicht". Selbst nach dem Ende des Krieges kann sein Vater nicht von seiner "Pflicht" absehen, Bilder des inzwischen international ausgezeichneten Malers Max Nansen zu vernichten. Siggis Rettungsmanöver enden in einer kriminellen Laufbahn zwanghafter Bilderdiebstähle. Zunächst verschwinden Nansens Bilder zum Teil in Rugbüll, dann auch aus Ausstellungen in mehreren Städten. Siggis Gedanken zum Thema "Pflicht" füllen zahlreiche Hefte, als er schließlich gegen seinen Willen in eine Freiheit entlassen wird, die ihn ratlos läßt. Er hat für seinen Vater gebüßt und steht nun mit leeren Händen da.
Arthus (C) Caspari, 1921 in Köln geboren, eigentlich Karl-Heinz Caspari, studierte Philosophie, Psychologie und Theaterwissenschaft. Seit 1945 arbeitet er als freier Regisseur an verschiedenen Theatern sowie für Funk und Fernsehen. Castpari starb 2009.
Siegfried Lenz wurde 1926 in Lyck/Ostpreußen (heute E?k/Polen) geboren, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der Nachkriegsliteratur. 1951 erschien sein Debütroman "Es waren Habichte in der Luft". Er hat 15 Romane und zahlreiche Erzählungen veröffentlicht, u.a. 1955 den Kurzgeschichtenband "So zärtlich war Suleyken". Lenz starb 2014 in Hamburg.
Ursendung: 04.01.1995
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 12.07.2024
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