⏰ 52 Min.
🎬 Regie:
Hermann Bohlen
Technische Realisierung:
Hermann Bohlen
Redaktion:
Christina Hänsel
Mitarbeit:
Judith Lorentz
Dramaturgie:
Christina Hänsel
🎼 Musik:
Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden Berlin,
Moritz von Woellwarth,
Hermann Bohlen
🎤 Mit:
Annemarie Cordes,
Hermann Bohlen,
Kriminalkommissar Hegenbarth,
Thomas Bensler,
Hamze Bytyci,
Peter Galle,
Andrea Gerk,
Rita Grundmann,
Erhard Grundmann,
Max Hoppe,
Sophia Littkopf,
Judith Lorentz,
Theo Lorentz,
Hanni Lux,
Arne Meissner,
Matthias Pätsch,
Oliver Posener,
Andreas Schwiede,
Veli Veli,
Dominik Wollenweber
Ob zu Fuß, auf dem Rad oder im Auto - auf der Straße reißt die dünne Schicht der Zivilisation. Auf dem Weg von A nach B geschieht mehr mit uns als nur ein Ortswechsel. Im toten Winkel bricht der blanke Hass hervor.
Während Polizisten auf dem Behindertenparkplatz ihren Döner verputzen, begehen kultivierte Menschen Ordnungswidrigkeiten im Minutentakt. Sie verwandeln sich in spuckende, hasserfüllte Personen, denen das Schimpfwort nicht roh und verletzend genug sein kann. Das Machtgefälle zwischen den Verkehrsteilnehmern fördert Emotionen zutage, die wir sonst nie so unverhohlen zeigen: Wut, Lebensangst und Verachtung.
Hermann Bohlen setzt sich dem Verkehrsfluss aus und lässt PS-begeisterte Roadster-Fahrer ebenso wie meditationsgeerdete Radlerinnen zu Wort kommen. Sein Stück macht den Hass erlebbar, der auf der Straße herrscht, die Gleichgültigkeit gegenüber der körperlichen Unversehrtheit des anderen, den schmalen Grad auf dem wir fahren. Wo es kracht, kommt es nicht nur zu Lackschäden an der Karosserie, der dünne Firnis unserer Demokratie wird brüchig. Gibt es einen Ausweg aus dem tobenden Gegeneinander hin zu mehr rücksichtsvollem Miteinander? Bevor die Frage mit einem entschiedenen Nein beantwortet werden kann, gehen Autos massenhaft in Flammen auf, die Fiktion sprüht Funken.
hoerspielTIPPs.net:«Ein Hörspiel in Form eines fiktionalen Features über den zunehmenden Hass - hier im Straßenverkehr. Ein Zusammenschnitt mit gespielten O-Tönen vom radfahrenden, prügelnden Familienvater, über die Mutter, die ihren Kindern beibringt, dass nicht die Farbe der Ampel wichtig ist, sondern, dass kein Auto kommt, bis hin zum ratlosen Verkehrspolizisten. Das Hörspiel hält den Hörern den Spiegel vor und der Großteil dürfte sich ertappt fühlen. Die "Ich hab Recht und das zeig ich dir jetzt"-Attitüde dürfte in unterschiedlichen Ausprägungen schon jeder mal durchgezogen haben. Die Vielzahl der Fälle, die hier auf einen einprasseln und deren Bandbreite zeigen, dass die Haltung stupide ist, egal ob am Ende ein gelinder Fall von Nötigung oder eine handfeste Keilerei steht. Wenn man etwas kritisieren möchte, dann vielleicht die Länge, denn die Botschaft erklärt sich früh, der Effekt wirkt ebenfalls schon lange vor dem eigentlichen Ende.
Ein Hörspiel, das vermutlich mehr Augen als Ohren öffnet, aber seine Wirkung zumindest nicht verfehlen wird. »
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 01.06.2019
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 17.07.2022
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