Das Nibelungen-Projekt
ein Audio Art Hörspiel von Ronald Steckel, WDR 1988
Das aus einer Vielzahl älterer Quellen entstandene mittelhochdeutsche "Nibelungenlied" geht auf historische Vorgänge des 5./6. Jahrhunderts zurück: 407 wird Worms zum Königssitz der germanischen Burgunden, die 436 von den Hunnen besiegt und 538 von den Franken vernichtend geschlagen werden. Ein Katastrophenstoff, der im Lauf der Jahrhunderte mit sagenhaften Überlieferungen um Siegfried und Brunhild verwoben wurde.
Das Hörspiel geht nicht abermals den Weg der Nacherzählung, sondern setzt beim Wortschatz des Originals an, basierend auf der Ausgabe von Helmut Brackert.
´Im Sommer und Herbst 1986 nahm ich als Komponist an der Produktion des Theaterstücks ´Die Nibelungen´ von Friedrich Hebbel am Schauspielhaus Bochum teil. Regie führte Frank-Patrick Steckel. Während ich die Musik für das Stück entwarf und große Phasen der Probenarbeit akustisch dokumentierte, entstand die Idee einer rein akustischen Arbeit über das Thema der Nibelungen. Im Juni 1987 sprach Urs Troller in Berlin große Teile des mittelhochdeutschen Textes des ´Nibelungen-Liedes´ auf Band (ich folgte bei der Auswahl der Ausgabe von H. Brackert). Diese Vokalisierung der siebenhundert Jahre alten Erzählung von ´der Nibelungennot´ war der Ausgangspunkt für ´Das Nibelungen Projekt´. Ich entwickelte eine Komposition, in welcher die Rhythmen der mittelhochdeutschen Erzählung sich mit rhythmisch organisierten Elementen des Wortschatzes und musikalischen Stimmen zu einem Ganzen vereinten, das gleichzeitig musikalische Erzählung, Sprachspiel, akustische Poesie und permutative Wortmusik ist.´ (Ronald Steckel)
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