Adam, Adolf, Anton, August - diese vier Mähner warten zusammen mit der einen Frau und der anderen Frau auf den immer deutlicher sich anzeigenden und doch nicht endgültig eintreten wollenden Tod einer Frau, die ihnen allen offenbar nahe genug steht, um eine Art Anwesenheitspflicht beim Sterben zu erfüllen, und die ihnen in ihrem endlos scheinenden Sterben doch immer fremder wird. Wartend versuchen sie, das Ziel und den Anlaß des Wartens - nämlich den Tod zu zerreden, und redend vertreiben sie sich die Zeit und ihre Angst vor der Zeit. Der Zeitvertreib wird zu einem Spiel gegen die Zeit, in dem die Geschichten der Vergangenheit und Gegenwart, aus Erfahrung und Phantasie, aus Wirklichkeit und Vorstellung zum Einsatz kommen. Diese Geschichten und deren Akteure scheinen, bei aller Verschiedenheit, sich seltsam zu ähneln, und sei es nur in der Gebärde des Trotzig-Weitermachens: "Und wieder lassen wir uns ein / und wieder: was für ein schöner Sommer."
Friederike Roth geboren 1948 in Sindelfingen, lebt als Autorin in Stuttgart. Sie war über 30 Jahre lang – bis ins Jahr 2010 – Dramaturgin im SWR-Hörspiel. Als Autorin bekannt und anerkannt wurde sie vor allem für ihr lyrisches und dramatisches Werk. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ingeborg-Bachmann- und den Gerhart-Hauptmann- Preis. Hörspiele, u. v. a.: "Nachtschatten", ein Stück, für das sie den Hörspielpreis der Kriegsblinden 1985 erhielt, "Der Kopf, das Seil, die Wirklichkeit" und "Klavierspiele".
🔥 Hörspiel des Monats Februar 1984
Ursendung: 09.02.1984
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