Der eine fährt Taxi, der andere steht an einer Bushaltestelle. Der eine heißt Tom, der andere Samuel. Samuel ist neun Jahre alt. Es ist drei Uhr - nachts! Was macht ein Junge um diese Uhrzeit draußen, allein? Tom hält an, Samuel darf in das Taxi steigen. Es scheint, als habe der Junge endlich einen Erwachsenen gefunden, der ihm Glauben schenkt. Samuel sucht nämlich seinen Vater. Dieser soll sich auf der ´Esmeralda´ befinden, einem Schiff im Hamburger Hafen, im Unterdeck, gefesselt an einen Stuhl. Also machen sich beide auf den Weg. Plötzlich hören sie einen Funkruf der Taxizentrale: ´Eine Durchsage an alle Fahrer. Ein Junge wird vermisst. Er trägt einen roten Pullover und kurze Hosen. Wenn Sie den Jungen auf der Straße entdecken, verständigen Sie bitte das nächste Polizeirevier!´ Tom und Samuel fahren jedoch zum Hafen, zum Schuppen vierundfünfzig. Tatsächlich finden sie die ´Esmeralda´. Nur, wo ist Samuels Vater?
hoerspielTIPPs.net:«Das Schiff Esmeralda´ mutet zunächst als ein sehr seltsames Kinderhörspiel an. Spätestens als die sprechende Katze auftaucht, wird man schon mal verwundert aufblicken und sich fragen, ob das wirklich was wird.
Aber ich muss sagen, dass mich dieses Hörspiel schon ganz schön stark berührt und mich noch lange beschäftigt hat. Es ist einfach eine rundum schöne, traurige Geschichte, die von Barbara Plensat ganz behutsam in Szene gesetzt wurde.
Passend zu der niedergeschlagenen Stimmung fallen auch die Sprecher nicht durch lautstarkes, sonder eben durch die leisen Töne positiv auf. Insbesondere Franz-Josef Steffens als Kapitän, der seine letzte Nacht an Bord seiner ´Esmeralda´ verbringt, ist alleine schon ein Ohr wert.
Auch wenn es hier und da etwas eigenartig zugeht, die schöne Story und die leisen Töne, die eine angenehm traurige Stimmung verbreiten, machen diese Produktion durchaus hörenswert.
Das Hörspiel erhielt den Kinderhörspielpreis des MDR-Rundfunkrates.»
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