Nach einem Gespräch mit dem Shoa-Überlebenden Naftali Fürst (Haifa) und Textfragmenten aus dem Buch Hiob, von Paul Celan, Pauline Oliveros und Christoph Korn
Vom Weimarer Hauptbahnhof führt ein etwa zweistündiger Fußweg zum KZ Buchenwald. Diesen Weg mussten tausende Opfer des Naziregimes gehen. Am 16. April 1945, kurz nach der Befreiung des Konzentrationslagers, folgten ihnen auf Anordnung des amerikanischen Oberkommandos rund 1.000 Weimarer Bürgerinnen und Bürger. Sie sollten das Grauen von Buchenwald mit eigenen Augen sehen.
Zum Gedenken an diesen Weg hat der Medienkünstler Christoph Korn einen Audiowalk für das Projekt "Gang nach Buchenwald" des Kunstfest Weimar komponiert. Sein gleichnamiges Hörstück ist ein Sich-Nähern: im Gehen auf Asphalt, Teer, Laub, Kies, hin zu jenem unaussprechlichen Ort. Ins Hörspiel eingeschnitten stehen die Zeugnisse von Überlebenden, mit denen der Autor sprechen durfte.
Am 12. September 2020 ist der Audiowalk Teil der Veranstaltung "Gang nach Buchenwald", ausgerichtet von Kunstfest Weimar, ACHAVA Festspielen und Deutschlandfunk Kultur.
Mit freundlicher Unterstützung von Margol F. Guttman, Director of International Cultural and Artists Exchange, Ein Hod, Israel.
Christoph Korn, geboren 1965 in Frankfurt a.M., studierte Philosophie und Politologie in Frankfurt. Seine Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von Audio- und Medienkunst. Die künstlerischen Werke basieren in den letzten Jahren zunehmend auf Versuchen des Maskierens, Löschens oder Entziehens. Korn erhielt internationale Preise und Stipendien. Sein Hörspiel "Waldstueck" wurde beim Prix Ars Electronica ausgezeichnet.
Ursendung: 13.09.2020
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 24.01.2022
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