⏰ 81 Min.
🎬 Regie:
Werner Hausmann
Übersetzung:
Max Ophüls
Technische Realisierung:
Ernst Becker,
Marlies Mathis
Regieassistenz:
Christa Frischkorn
🛠 Bearbeitung:
Peter Arthur Stiller
🎼 Musik:
Heinrich Josef Konietzny
🎤 Mit:
Ottokarl Müller,
Lothar Rollauer,
Xenia Pörtner,
Ernst G. Schiffner,
Susanne Heym,
Vera Grantner,
Konrad Georg,
Nestor Xaidis,
Margarete Spitz,
Heinz Pielbusch
Die Uraufführung der Komödie um die Hochzeit des selbstbewußten Kammerdieners Figaro, dessen Braut beider Herr vergeblich zu seiner Geliebten zu machen versucht, gehört zu den prägenden Theaterereignissen im vorrevolutionären Frankreich. An jenem 27. April 1784 waren die Kassen der Comedie Francaise den ganzen Tag umlagert, es gab Tumulte und Ausschreitungen und das Gedränge nahm Ausmaße an, die über den bloßen Anlaß hinaus aufrührerischen Charakter annahmen. Der Erfolg war außerordentlich: von den adligen und großbürgerlichen Kennern wie von den Verfechtern einer Reform an Haupt und Gliedern als Signal einer neuen Epoche umjubelt, wurde das Stück allein in Paris achtundsechzig Mal in Folge gespielt. In einer Aufführung am Hof von Versailles trat das Königspaar persönlich auf, was im nachhinein als Zeichen für die innere Schwäche der Monarchie gedeutet wurde, aber auch als geheimes Einverständnis mit den Kräften erschien, die das aristokratische System stürzen sollten. - Nicht weniger sensationell wirkte 1786 die Wiener Uraufführung von Mozarts Oper "Figaros Hochzeit" nach einem Libretto von Lorenzo da Ponte, in dem die sozialkritische Schärfe der Vorlage jedoch abgeschwächt ist. - Die Hörspielproduktion basiert auf einer Spielfassung, die Max Ophüls (1902-1957) für seine legendäre Inszenierung im Hamburger Schauspielhaus erarbeitet hat, die 1957 kurz vor seinem Tod Premiere hatte.
Pierre Augustin Caron de Beaumarchais (1732–1799) wuchs unter dem bürgerliehen Namen Caron als Sohn eines Pariser Uhrmachers auf, gewann mit List die Gunst höfischer Kreise und verließ das väterliche Handwerk, führte ein abenteuerliches Leben als Geschäftemacher, war in zahlreiche Händel und Prozesse verwickelt, als königlicher Geheimagent in England und Deutschland tätig und organisierte den Waffenhandel für den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, galt wegen seiner Schriften als skandalträchtiger Kritiker der höfischen Gesellschaft, blieb den revolutionären Jakobinern aber als Aristokratenfreund verdächtig und emigrierte 1792–96 nach Hamburg. – Neben Pamphleten und Memoiren schuf er mehrere Bühnenwerke, die ihn zum Mitbegründer der Realistik auf dem Theater machen, vor allem mit der Figaro-Trilogie:"Der Barbier von Sevilla oder Die nutzlose Vorsicht" (1775, Hörspieladaption 1978), "Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit" (1784) und "Die Schuld der Mutter oder Ein zweiter Tartuffe" (1792).
Ursendung: 13.07.1961
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