François jobbt in einem Café in Montréal, er schreibt Drehbücher und träumt vom eigenen Film. Robert lehrt Französische Literatur an der Uni und entwickelt sich nicht nur zum Stammkunden, sondern auch zum besten Freund. Sophie ist die Ex-Freundin von François, bei einem seltsamen Abendessen lernt sie Robert kennen. Die vierte im Bunde ist Lea, doch ihre Verbindung zu den dreien wird erst später klar. Nicht gerade spektakulär, diese Figuren-Konstellation, für Tragödie und Komödie gleichermaßen geeignet. Doch Evelyne de la Chenelière geht es weniger um Liebesfreud oder Leid. Virtuos jongliert die Autorin mit Realität und Wunschdenken ihrer Figuren: Was wäre passiert, wenn sich Robert niemals im Urlaub verliebt hätte? Was, wenn Sophie Robert nie getroffen hätte und was, wenn François im entscheidenden Augenblick anders reagiert hätte? Was wir im wirklichen Leben leider nie können, nämlich das Geschehene nachträglich ändern und dann sehen, was passiert wäre, wenn - Evelyne de la Chenelière macht ihren Figuren - und damit uns - dieses Geschenk: Ihr Figuren-Quartett spielt Erlebtes so wie angenommene Situationen. Das daraus zunehmende Komik und Verwirrung resultiert, ist durchaus beabsichtigt...
Evelyne de la Chenelière, Schauspielerin und Autorin aus Québec, lebt in Montréal. Sie studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in Paris und Montréal. Ihr drittes Theaterstück "Erdbeeren im Januar" wurde 2000 von der "Académie québecoise du théâtre" als bestes Stück ausgezeichnet und auch ins Englische übersetzt.
Ursendung: 11.05.2003
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