1994 emigriert der Erzähler als Kind mit seinen Eltern und dem jüngeren Bruder aus Algerien nach Frankreich. Die Eltern sind weltoffene Akademiker, sie geben viel auf, um ihren Söhnen ein Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand zu ermöglichen. Aber das Exil fordert seinen Tribut: Die Familie lebt in einer verrufenen Vorstadt von Paris, die Eltern nehmen Hilfsarbeiter-Jobs an, weil ihre Diplome nicht anerkannt werden, die Söhne werden in der Schule gehänselt, sie sprechen Französisch mit Akzent und ihre Klamotten waren vielleicht in Algerien der letzte Schrei, nicht aber in Aulnay-sous-Bois. Der Junge wehrt sich, auch mit Fäusten, und es dauert nicht lange, bis er von der Schule fliegt. Schon bald läuft er "neben der Spur"...
Hakim Djaziri erzählt eine typische Biografie der französischen Vorstädte, zum Teil ist es seine eigene. Temporeich, packend und reflektiert zeigt Djaziri, wie aus kleinen Jungen Islamisten werden können, immer verbunden mit den Kreuzungen, an denen der junge Mann seinen Weg hätte ändern können.
Hakim Djaziri, in Algerien geboren und in der Nähe von Paris auf-gewachsen, arbeitet der 38-jährige in Frankreich als Schauspieler, Regisseur und Autor von Theatertexten und Slam-Poetry. 2018 erhielt er den "Grand Prix du Théâtre" für "Désaxé"/"Neben der Spur", das im Januar 2019 in Frankreich uraufgeführt wurde. "Neben der Spur" wurde im Auftrag des Saarländischen Rundfunks übersetzt.
Ursendung: 26.09.2021
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 05.05.2024
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