⏰ 55 Min.
🎬 Regie:
Bernhard Jugel
Übersetzung:
Midori Satsutani,
Anja Straßberger,
Marlene Weiss,
Carl-Ludwig Reichert,
Alex Rühle,
Tobias Limbach,
Hiroko Limbach-Hashimoto
Redaktion:
Herbert Kapfer
Technische Realisierung:
Wilfried Hauer,
Susanne Herzig
Regieassistenz:
Stefanie Ramb
🎼 Musik:
Misa Shimomura
🎤 Mit:
Katja Schild,
Christian Baumann,
Franziska Ball,
Katja Amberger,
Alicia Marx,
Annette Wunsch,
Julia Franz,
Burchard Dabinnus,
Beate Himmelstoß,
Rainer Buck,
Susanne Schroeder,
Kumi Aizawa,
Samm Bennett,
Haruna Ito,
Io Ito,
Shinobu Ito,
Ben Matsuno,
Yurie Nagashima,
Hitomi Onishi,
Takashi Serizawa,
Ayako Mogi,
Werner Penzel,
Nico Matsuno
11.03.2011, 14.46 Uhr Ortszeit. Ein Erdbeben der Stärke 9,0 auf der Richterskala erschüttert die Erde der japanischen Region Tohoku. Kurze Zeit darauf zerstört ein vom Beben ausgelöster 10 Meter hoher Tsunami die östlichen Küstenregionen Japans und es kommt zu massiven Unfällen in mehreren Atomkraftwerken, insbesondere in Fukushima: Die in Japan lebenden Filmemacher Ayako Mogi und Werner Penzel öffnen unter den Eindrücken der dreifachen Katastrophe mit einem Aufruf per Internet ein altes Schulhaus auf der Insel Awaja-Shima, 800 km südlich des Katastrophengebiets, für Flüchtlinge. Hier betreiben sie seit 2009 ein Kulturprojektnamens "Nomadomura", zu Deutsch "Nomadendorf". Ein Name, der plötzlich eine neue Bedeutung bekommt. Jeden Tag treffen vor allem Frauen mit ihren Kindern aus dem Norden Japans ein, das Gebäude gleicht schnell einer freundschaftlichen Notunterkunft. Für Nahrung und einigermaßen komfortable Unterbringung ist gesorgt. Wie aber mit Verwirrung, Angst und Ungewissheit der Ankommenden umgehen? Wie lässt sich reden über das Erfahrene, das medial permanent präsent aber zuweilen unbeschreiblich ist? Die Bewohner der Schule wurden von der Redaktion Hörspiel und Medienkunst des Bayerischen Rundfunks gebeten, von ihren Erlebnissen zu berichten: In Notizen, Tagebuchaufzeichnungen, Reflexionen, Erfahrungsberichten. Einmal sehr nüchtern, ein anderes Mal voller überraschender Bilder berichten die Betroffenen von der Erfahrung des Bebens, dem nicht mehr enden wollenden Gefühl des Schwankens, der Angst vor Radioaktivität, der Unsicherheit über die Verlässlichkeit der Medien, dem schweren Schritt zu fliehen, Missbilligung durch Verwandte und von dem Gefühl der Ungewissheit darüber, wie es weiter gehen soll. Die vielfältigen Blickwinkel und unterschiedlichen Wahrnehmungen in dieser kollektiven Erzählung konterkarieren auf eindrucksvolle Weise die mediale Berichterstattung, in der die Japaner die Katastrophe vermeintlich gelassen und pragmatisch annehmen. Sie zeichnen ein eindrückliches Bild der Ereignisse und Entwicklungen in Japan. "Japan war vor den Verwüstungen wie ein ruhig dahinlebendes, gleichbleibendes Dorf. Ich denke ständig darüber nach. Was wird aus Japan werden? Wie wird die Zukunft Japans aussehen?" (Nico Matsuno, 9 Jahre).
Ursendung: 01.07.2011
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 11.03.2021
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