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Erdbeben in Chili

Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von Heinrich von Kleist, hr 1954


Wenige Wochen vor seinem plötzlichen Tode wurde dem Dramatiker Curt Langenbeck vom Hessischen Rundfunk der Auftrag erteilt, nach Heinrich von Kleists berühmter Novelle "Das Erdbeben in Chili" ein Hörspiel zu schreiben. Als Langenbeck starb, fand man ein nicht vollendetes handschriftliches Manuskript. Wie aber viele Werke der Kunst gerade als Torso von eigentümlichen Reiz sind, so dürfte auch hier im Unvollendeten das Besondere liegen. Man hatte erwogen, das Stück von einem namhaften Dramatiker fertigstellen zu lassen, aber das Beispiel des Frank Thieß, der jüngst mit der Vollendung von Hauptmanns Winckelmann-Novelle so wenig Glück hatte, zeigt die grundsätzlichen Schwierigkeiten eines solchen Unterfangens nur allzu deutlich. Man ließ das Stück so, wie es auf Langenbecks Schreibtisch gefunden wurde. "Heute Abend ist die Rede von einem todgeweihten Liebespaar. Sie waren sehr jung, die zwei, und hatten ein Kind. Ein Erdbeben rettete sie. Als sie aber danken wollten, mußten sie sterben." So heißt es in den Sätzen, die der Autor seinem Stück voranstellte. Der tragische Inhalt ist damit angedeutet.

Ursendung: 06.12.1954


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