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Das Versprechen (Requiem auf d.Kriminalroman)

Kriminalhörspiel - ein Hörspiel von Friedrich Dürrenmatt, SFB-DRS 1996


In der Nähe des Dorfes ist ein Mädchen einem Sexualmord zum Opfer gefallen. Kommissär Matthäi muß den Eltern die Nachricht überbringen und verspricht der Mutter, den Mörder zu finden. Die Dorfbewohner verdächtigen den Hausierer, Matthäi gelingt es, ihn vor der Lynchjustiz zu retten. Dem Verhör in der Polizeikaserne ist der Hausierer nicht gewachsen. Er gesteht die Tat, bringt sich aber in der Zelle um. Matthäi, der einen Auftrag im Ausland hätte übernehmen sollen, kehrt zurück und versucht, den wahren Mörder auf eigene Faust zu finden.
Matthäi´s Verhalten läßt Zweifel an seinem nervlichen Zustand aufkommen. Es gelingt ihm aber, den Psychiater nicht nur von seinem normalen Geisteszustand, sondern auch von seiner Mörderthese zu überzeugen.
Aufgrund seiner Überlegungen hat Matthäi an strategisch günstiger Lage eine Tankstelle übernommen. Mit einem kleinen Mädchen als Lockvogel will er den Mörder provozieren. Seine Taktik scheint Erfolg zu bringen, sie überzeugt auch die Polizei. Zur vermuteten Tatzeit wird der vermutete Tatort von einem großen Mannschaftsaufgebot überwacht. Doch der Mörder erscheint nicht. Matthäi verliert die Beziehung zur Realität. Der Kommandant erfährt Jahre danach die Lösung, aber Matthäi ist nicht mehr fähig, sie zu akzeptieren. Das sind - nach dem Polizeikommandanten und nach Dürrenmatt - die Kriminalromane, wie das Leben sie schreiben würde.
Sein 1957 entstandenes Werk ´Das Versprechen´ nannte Dürrenmatt ein ´Requiem auf den Kriminalroman´: Nach seinem Vortrag über die Kunst, Kriminalromane zu schreiben, muß sich der Autor Kritik vom pensionierten Kommandanten der Zürcher Kantonspolizei am Prinzip der Kriminalromanschriftstellerei gefallen lassen: Im wirklichen Leben seien die Fälle nicht so logisch zu lösen wie in der literarischen Konstruktion, Der Kommandant erzählt als Beispiel einen Fall aus seiner Erinnerung.


Friedrich Dürrenmatt (1921-1990), Sohn eines protestantischen Pfarrers, studierte in Bern und Zürich Literatur, Philosophie und Naturwissenschaft. Den Wunsch, Zeichner und Maler zu werden, gab er zugunsten des Schreibens auf. Er arbeitete zunächst als Theaterkritiker, Kriminalautor, verfasste Sketche für das Kabarett und hatte dann erste größere Erfolge mit Theaterstücken und Hörspielen, die ihm zahlreiche Preise einbrachten.

Ursendung: 05.01.1997

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 14.11.2022

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