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1984 - Das Hörspiel

Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von George Orwell, BR - DLF Kultur - der hörverlag 2021


Ein Klassiker der dystopischen Literatur: George Orwells 1948 fertig gestellter Roman 1984 spielt in einem zukünftigen London, der wichtigsten Stadt von Ozeanien, einem totalitären Großstaat. Eindringlich erzählt der Roman, wie Sprache zum Instrument der politischen Manipulation gerät und moderne Kommunikationsmittel die Privatsphäre der Bürger bedrohen.

Teil 1:
Die Hauptfigur Winston Smith arbeitet im ‚Ministerium für Wahrheit‘ und ist damit beschäftigt, alte Zeitungsberichte und somit das vergangene Geschichtsbild fortlaufend an die gerade herrschende Parteilinie anzupassen. Obwohl er zur ‚Äußeren Partei‘ gehört, hegt Smith Zweifel an dem totalitären System und notiert seine verbotenen Gefühle in einem Tagebuch, das er bei Mr. Charrington, dem Inhaber eines alten Kramladens, gekauft hat.

Teil 2:
Winston Smith beginnt mit seiner Parteigenossin Julia Gordon eine heimliche Beziehung. Nachdem sie sich einige Male auf dem Land getroffen haben, stimmt Julia zu, das Zimmer über Mr. Charringtons Laden zu mieten. Dort sehen und lieben sie sich von nun an regelmäßig. Dies gilt als Schwerverbrechen, weil Sexualität unter Parteimitgliedern nur der Fortpflanzung dienen darf und schrittweise durch künstliche Befruchtung ersetzt werden soll. Durch die Gespräche und den Mut Julias wächst jedoch in Winston der Wunsch nach Widerstand gegen die Partei. In dem scheinbar gleichgesinnten O’Brien glaubt er, einen Helfer und Mitkämpfer gefunden zu haben, dieser stellt sich jedoch später als besonders intelligentes und fanatisches Mitglied der ‚Inneren Partei’ heraus. Winston und Julia werden verhaftet.

Teil 3:
Im Gefängnis versucht Winston Smith zunächst standhaft Widerstand zu leisten und seinen Willen nicht brechen zu lassen. Stück für Stück zerlegt O’Brien das Weltbild des Unterlegenen. O’Brien foltert ihn mittels Elektroschocks und lässt ihm bisweilen Medikamente gegen den Schmerz geben. Nach und nach erklärt O’Brien ihm die einzelnen Schritte der Umerziehung: lernen, verstehen und akzeptieren. O’Brien beschreibt dabei das Ziel der Gehirnwäsche: „Wir geben uns nicht mit erzwungenem Gehorsam ? nicht einmal mit hündischer Unterwerfung zufrieden. Wir vernichten den Ketzer nicht. Wir bekehren ihn. Keiner widersteht uns. Jeder wird reingewaschen. Und wenn wir mit Ihnen fertig sind, bleiben nur noch die leere Hülle und Liebe zum Großen Bruder.“ Außerdem enthüllt ihm O’Brien das Geheimnis der Partei: Macht als Selbstzweck. Die Macht der Partei diene nur der Ausübung von Macht. Winston hatte in sein Tagebuch geschrieben: „Freiheit bedeutet die Freiheit zu sagen, dass zwei und zwei vier ist.“ An diesen Gedanken anknüpfend hebt O’Brien vier Finger in die Höhe und zwingt Winston unter Folter zu sagen, dass zwei und zwei fünf ist ? wenn die Partei es so will. „Manchmal, Winston. Manchmal ist es auch fünf. Manchmal drei. Manchmal alles zusammen.“

Teil 4:
Winstons Umerziehung macht Fortschritte. Er übt sich im „Doppeldenk“: widersprechende Argumente entweder gar nicht sehen oder nicht begreifen. Doch als ihm Julia im Traum erscheint und er laut nach ihr ruft, erkennt O’Brien, dass Winstons Liebe zu Julia ungebrochen ist. Er wird in das berüchtigte Zimmer 101 gebracht. Dort erwartet jeden Menschen seine persönliche Hölle. Da O’Brien von Winstons panischer Angst vor Ratten weiß, lässt er einen Käfig mit zwei ausgehungerten Exemplaren direkt vor Winstons Gesicht befestigen und droht damit, die Käfigtür zu öffnen. Um diese Gefahr abzuwenden, opfert Winston das letzte Gut, das ihm von seinem Selbst noch geblieben ist: seine Liebe zu Julia. Er verrät sie, indem er O’Brien anfleht, diese Folter nicht ihm, sondern Julia anzutun. Damit sind seine Selbstachtung und sein innerer Widerstand endgültig gebrochen. Infolgedessen wird er aus der Haft entlassen. Er verliert seine gerade erst neu gewonnene Individualität und glaubt schließlich durch seine neu entdeckte Liebe zum Großen Bruder endlich frei zu sein. Die Gehirnwäsche war erfolgreich.

Ab dem 15. November 2021 auf CD beim hörverlag


George Orwell (1903?50), eigentlich Eric Arthur Blair, englischer Schriftsteller, Essayist und Journalist, geboren in Indien als Sohn eines britischen Kolonialbeamten. 1922 nach Studienjahren in Eton und Wellington Eintritt in den burmesischen Polizeidienst. 1927 Umzug nach England, dort sowie in Paris Arbeit als Journalist, Tellerwäscher und Lehrer. 1936 Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg auf republikanischer Seite. Romane u.a. Animal Farm (Farm der Tiere, 1945), Eine Pfarrerstochter (1935), Auftauchen, um Luft zu holen (1939). Sozialreportagen, u.a. Erledigt in Paris und London (1933) und Der Weg nach Wigan Pier (1937). Essays u.a. Über Nationalismus (1945, 2020 erstmals auf Deutsch erschienen).

Orwell begann mit dem Verfassen des Romans 1984 im Jahr 1946 während seines Aufenthaltes auf der Insel Jura vor der Küste Schottlands und stellte ihn Ende 1948 fertig. Der Titel enthält den Zifferndreher der Jahreszahl 1948 zu 1984 als Anspielung auf eine zwar damals noch fern erscheinende, aber mit der damaligen Gegenwart verknüpfte Zukunft. Die Erstausgabe des Buches kam in London am 8. Juni 1949 in den Verkauf.

Vorstellung im OhrCast

Ursendung: 29.10.2021

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 22.11.2024

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