Novalis‘ „Hymnen an die Nacht“ sind ein literarisches Experiment mit dem Äußersten, das für den Menschen denkbar ist. Ein Versuch, in der Kunst Glauben zu begründen und in der Verbindung von Liebe und Tod einen Akt des Transzendierens zu finden.
Mit den Augen eines Geistersehers hat Novalis im Herbst des Todesjahres seiner Verlobten Sophie von Kühn 1797 mit der Niederschrift der Verse seiner „Hymnen an die Nacht“ begonnen, deren Prosafassung 1800 in der Literaturzeitschrift „Athenäum“ erschienen. Mystische Visionen beschwören die Grenze zwischen Leben und Tod jenseits vom Tage, von Licht und Bewusstsein. Wie der Tod ist für Novalis die Nacht „das romantisierende Prinzip des Lebens“.
Friedrich von Hardenberg (1772-1801) gilt als Universalpoet der deutschen Frühromantik. Unter dem Pseudonym Novalis schrieb er vor allem Gedichte und hinterließ die Romanfragmente „Die Lehrlinge zu Sais“ und „Heinrich von Ofterdingen“.
Ursendung: 10.01.2009
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