1. Das alte Ehepaar Badini hat in der Toscana seine erkaufte Heimat gefunden. Da sind plötzlich zwei junge Leute, Entheimatete, Flüchtlinge aus Albanien. Sie leben kurz neben ihnen, verpassten Kindern oder Liebhabern gleich. Doch sie stoßen die Alten schließlich die Treppe abwärts, ins Abseits. Was wollen sie?
2. In Rio will der alte Borges den Straßenjungen Jorge für sich gewinnen. Doch der wehrt sich gegen seine Vereinnahmung so, dass alle Erziehung misslingt. Er wendet sich erst ab, schließlich mit seinen Freunden gegen den Alten. Was kommt, hat mit dem Alten nichts mehr zu tun.
Volker Braun geht es auch in den Zeiten der Globalisierung um das Thema der "revoluzione" und ihre Auflösungserscheinungen. Aber in seinen Texten gibt es keine Antworten und keine Schlusspunkte: "Der Strich ist so fest, dass er eine Möglichkeit darstellt, und so dünn, dass er eine endgültige Lösung bietet."
Volker Braun, geb. am 7. Mai 1939 in Dresden, nach dem Abitur zunächst Druckereiarbeiter in Dresden, Tiefbauarbeiter im Kombinat Schwarze Pumpe und Maschinist für Tagebaugroßgeräte im Tagebau Burghammer - 1960/64 Studium der Philosophie in Leipzig - ab 1965 Dramaturg beim Berliner Ensemble - Anfang der sechziger Jahre wurde er als Lyriker bekannt und machte sich bald auch als wichtiger Dramatiker, Prosaautor und Essayist einen Namen. Lebt in Berlin. Zahlreiche bedeutende Literaturpreise, u. v. a. 2000 den Büchnerpreis und den ver.di-Literaturpreis 2007 für die Erzählung "Das Mittagsmahl". Der MDR produzierte 1992 eine Hörspielbearbeitung seines Hinze-Kunze-Romans.
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