Das Radiostück "wozu noch musik?" des 1944 in Frankfurt am Main geborenen Komponisten Mathias Spahlinger, dessen erste Ideen und Skizzen bereits 1966 entstanden, wurde 1975 in zweimonatiger Arbeit in den Studios des Süddeutschen Rundfunks (SDR) und dem Experimentalstudio der Heinrich-Strobel-Stiftung des Südwestfunks (SWF) in Freiburg produziert.
Spahlinger, der seit 2009 in Potsdam lebt, bemerkt dazu: "eine collage aus soziologischen, psychologischen, philosophischen, literarischen, ästhetischen und musikalischen notizen und zitaten behandelt die frage, ob und wie politisch verantwortbare musik heute möglich ist. aus theoretischer dissoziation entsteht ein quasi-ästhetisches gebilde, das seine theoretischen prämissen mitliefert: musikalischer sinn (der immanente wie der gesellschaftlich funktionale) ist durch das allgemein musikalische bewusstsein definiert, durch den ´sprachraum´, der ziel und ausgangspunkt des musikalisch einzelnen ist; nachdem der ´verlust an objektiv vorgegebener musikalischer sprache´ (adorno) zu konstatieren war, spricht die neue musik (wo sie sich nicht unter ihr eigenes bewusstsein von sich selber zurückbegibt) von ihrer sprachlosigkeit in eben jener sprache, die den sinn verweigert. die absicht, mit den sozialen und poltischen implikationen von kunst bewusst umzugehen, signalisiert das ende der bürgerlichen musik, also auch der neuen."
Am 24. Juli 1975 sendeten SDR und SWF sowie der Saarländische Rundfunk (SR) die Radiokomposition, allerdings in einer gekürzten Fassung von etwa 63 Minuten. Die Urfassung von "wozu noch musik?" mit 100 Minuten Spieldauer ist am 23. Oktober 2021 zum ersten Mal im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu hören.
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