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Tower of Babel II

AudioArt - ein Hörspiel von Robert Wilson, hr - BBC - Radio France - NDR - rbb - SWR 2018-2019


Die Erzählung des Babylonischen Turmbaus im 1. Buch Mose gehört mit nur neun Versen zu den kürzesten des Alten Testaments, ihr Widerhall in der Kunst ist gleichwohl immens. Der Konflikt sowie die Verschmelzung fremder Kulturen und der Zusammenbruch kultureller Einheiten lassen die Erzählung bis heute wie eine andauernde Fortsetzungsgeschichte erscheinen.

Wilson reflektiert und dekonstruiert sie für unsere mehrsprachige multikulturelle Gegenwart und fügt sie wieder zusammen zu einem opulenten Kaleidoskop menschlichen Daseins. Das verwendete Material reicht von ersten literarischen Zeugnissen bis hin zu Texten der Künstlichen Intelligenz von Morgen. Wilson selbst arbeitet seit Jahrzehnten in diversen Kulturen und Sprachen, mit internationalen Ensembles an ständig wechselnden Orten, die hier zu einem einzigen zusammenschmelzen: dem Theater, einem babylonischen Ort, der eine eigene Text- und Tonspur in Tower of Babel II hinterlässt. Zitate früherer Arbeiten fließen ebenso ein wie Theatertexte unterschiedlicher Epochen, von Aischylos über Shakespeare, bis hin zu Ionesco und zu Texten seiner Zeitgenossen Heiner Müller und Christopher Knowles.

Tower of Babel II ist Robert Wilsons dritte Hörspielarbeit. Auf Monsters of Grace II (2014) folgte im Rahmen des Bibelprojekts die Auftragsarbeit des Hessischen Rundfunks Tower of Babel (2016), die im gleichen Jahr mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD ausgezeichnet wurde. Aus diesem 70 Minuten langen Stück entwickelte Wilson, auch unter Einbeziehung von Monsters of Grace II, die monumentale Fassung von Tower of Babel II – eine Text-, Musik- und Geräuschcollage von sechs Stunden Länge, dargeboten von einem grandiosen Sprecher*innen-Ensemble.


Robert Wilson, am 4. Oktober 1941 in Waco, Texas geboren, gehört zu den führenden Bühnenkünstlern unserer Zeit. Sein Theater verbindet Tanz, Bewegung, Licht, Skulptur, Musik, Geräusch und Text. In seinen Arbeiten verzichtet er auf Handlung, Entwicklung und Höhepunkte. Stattdessen zeigt er zeitlupenartige Bewegungen von Körpern und Bildern und geheimnisvolle Farb- und Lichteffekte. Mitte der 1960er Jahre entwickelte Wilson mit seinem Performance-Kollektiv The Byrd Hoffman School of Byrds erste abendfüllende Stücke. Deafman Glance, inspiriert durch die Erfahrungen eines taubstummen Jungen, brachte ihn nach Europa, nach Nancy, nach Rom, nach Paris. "Ich habe in meinem ganzen Leben nichts Schöneres auf der Welt gesehen", schrieb Louis Aragon an seinen längst verstorbenen Freund André Breton über den sechsstündigen, weitestgehend stummen Theaterabend. Der als Rezension publizierte Brief verhalf Wilsons Arbeit zum Durchbruch. Es folgten wegweisende Arbeiten in Europa und weltweit (unter anderem Einstein on the Beach, mit Philip Glass, Avignon 1976). Seine letzte Inszenierung vor der Pandemie, im Frühjahr 2020, war Georg Friedrich Händels Messias für die Salzburger Mozartwoche.

Ursendung: 03.10.2021

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 03.10.2021

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