Eine ältere Dame erwartet in ihrem eleganten Salon wichtige Gäste. Die Dame des Hauses ist spürbar aufgeregt, denn obwohl perfekte Ordnung herrscht, überprüft sie noch einmal alles: die gelben Rosen, das sorgfältige Make-up, Gläser, Teller, Besteck, das passende Kleid. Nichts Ungewöhnliches geht da vor - vielleicht ein ganz klein wenig überdreht. Als dann die Gäste kommen (eine jüngere Dame, ein soignierter Herr fortgeschrittenen Alters), wird langsam der Schleier aus Ängsten und Verwirrtheiten transparent. Manches ist der alten Dame nicht mehr wirklich präsent, hat sich vielmehr in ihrer Erinnerung eine eigene Wirklichkeit und Präsenz geschaffen. Und so kann sie nur noch bruchstückhaft, flüchtig wahrnehmen, dass die jüngere Dame ihre Tochter und der so soignierte Herr nicht etwa ihr Schwiegersohn ist, sondern der höchst interessierte Leiter eines Altersheims. So wenig wie die Erinnerungen, so wenig helfen die gesellschaftlichen Eckpfeiler eines langen Lebens in diesem Moment des drohenden Ausgeliefertseins und mitleidloser Entmündigung.
Ursendung: 23.11.2005
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 15.12.2021
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