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Der verbotene Ort

Kriminalhörspiel - ein Hörspiel von Fred Vargas, WDR - DAV 2009


Ein internationaler Polizeikongress führt Kommissar Adamsberg und seinen Adlatus Danglard nach London. Bei einer abendlichen Sightseeing-Tour durch die schillernde Metropole machen die beiden Franzosen einen grausigen Fund: Vor dem ebenso berühmten wie berüchtigten Friedhof Highgate entdecken sie 17 fein säuberlich aufgereihte Schuhe, in denen herrenlos gewordene Füße stecken. Und zurück in Paris wird Adamsberg zum Schauplatz eines fürchterlichen Verbrechens gerufen: Pierre Vaudel, pensionierter Jurist, wurde auf unerklärlich gnadenlose Weise in seinem Haus hingerichtet; als einziges Indiz verweist ein kryptischer Brief auf ein serbisches Dörfchen. So wenig den schaurigen Fund in London und den Mord in Paris verbinden mag, so hellhörig wird Adamsberg, als Danglard behauptet, unter den Schuhen von Highgate die seines serbischen Onkels wiedererkannt zu haben. Adamsberg nimmt die Fährte auf und reist in das einstige Transsylvanien, das Ursprungsland des Vampirglaubens, wo Wagemut und Unbedachtheit ihn an die Grenze von Leben und Tod bringen.

hoerspielTIPPs.net:
«Fred Vargas steht nicht gerade im Ruf, einfach gestrickte Krimis zu schreiben. Sie versteht es, in ihren Romanen auf den ersten Blick unvereinbare Elemente intelligent zu verknüpfen, dass am Ende kein Eindruck von Konstuktion zurückbleibt.

Das mag in der Vorlage zu diesem Hörspiel auch so gewesen sein, die Umsetzung zumindest schafft diese Klippe aber nur bedingt. Frank-Erich Hübner erzählt den Krimi zwar im bekannt guten Flair der früheren WDR-Umsetzungen von Geschichten der französichen Autorin, es gelingt ihm hier aber nicht, diesen für den Hörer richtig rund wirken zu lassen. Dazu ist dann vielleicht das Thema dann doch ein wenig zu skurril, um es in 2,5 Stunden Spielzeit in eine glaubwürdige Form zu bringen.

In diesem Hörspiel sind zwar die Elemente, wie Vampirkult, die seltsame Schuhgeschichte und der blutige Mord, per se interessant, die sie verbindenden Fäden, tragen aber die Geschichte nicht wirklich.

Dabei bringt die Umsetzung aber auch sehr positive Aspekte: Beispielsweise das erneut grandiose Sprecherensemble mit Volker Risch und Peter Fricke an der Spitze. Daneben gibt es auch in den Nebenrollen viele sehr gute Leistungen von wunderbaren Schauspielern. Unter anderem ist hier Barbara Ratthey in einer ihren letzten Rollen zu hören.

Sehr originell ist auch der Verzicht auf einige Szenen, die normalerweise unverzichtbar sind, aber deren Quintessenz sich durch den Anschluss ergibt. Dadurch fallen aber auch einige spannende Sequenzen unter den Tisch, so dass die Anzahl der besonderen Akzente etwas reduziert wird.

Der verbleibende Rest wirkt dann etwas eintönig, da Stimmungs- und Tempowechsel kaum wahrnehmbar sind.

Das, was die bisherigen WDR-Produktionen von Fred Vargas so besonders machte, ist auch weitestgehend hier vorhanden, allerdings verlangt die Geschichte hier etwas mehr als ein gelungenes Flair und passend besetzte Rollen. Hier hätte man für meinen Geschmack den Fall besser strukturieren und die Verflechtungen besser darstellen müssen. So leidet leider die Verständlichkeit und das Hörinteresse so deutlich, dass ich hier nur eine eingeschränkte Empfehlung aussprechen kann. »

Vorstellung im OhrCast

Ursendung: 06.09.2009

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 21.01.2022

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