⏰ 84 Min.
🎬 Regie:
Heinz-Günter Stamm
Technische Realisierung:
Heinz Sommerfeld,
Sibylle Röhr
🛠 Bearbeitung:
Hellmut von Cube
🎼 Musik:
Herbert Jarczyk
🎤 Mit:
Paul Bildt,
Friedrich Domin,
Erika Riemann,
Ursula Kube,
Werner Hinz,
Charlotte Witthauer,
Hans Drahn,
Heinz Leo Fischer,
Fritz Benscher,
Hans Leibelt,
Wolfried Lier,
Jaspar von Oertzen,
Ernst Fritz Fürbringer
Der Schuhmacher Friedrich Wilhelm Voigt (1849–1922) wurde unter dem Namen "Hauptmann von Köpenick" deutschlandweit berühmt durch seine spektakuläre Besetzung des Rathauses der Stadt Cöpenick bei Berlin, in das er am 16. Oktober 1906 als Hauptmann verkleidet mit einem Trupp gutgläubiger Soldaten eindrang, den Bürgermeister verhaftete und die Stadtkasse raubte. Vom Landgericht Berlin wurde Voigt schließlich "wegen unbefugten Tragens einer Uniform, Vergehens gegen die öffentliche Ordnung, Freiheitsberaubung, Betruges und schwerer Urkundenfälschung" zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, nach zwei Jahren von Kaiser Wilhelm II. begnadigt und am 16. August 1908 vorzeitig aus der Haftanstalt Tegel entlassen.
Als "Köpenickiade" ging Voigts Aufsehen erregende Aktion sprichwört-lich in die deutsche Sprache ein. Und noch vor Carl Zuckmayers Stück wurde der Stoff von Varietés, Theater, Literatur und Film adaptiert.
Zuckmayers ebenso heitere wie tiefgründige Tragikomödie beleuchtet vor allem den Geist einer Zeit, in der die Uniform über den Menschen triumphiert, und macht deutlich, wie blinde Selbstgerechtigkeit schließ-lich zur Katastrophe des Ersten Weltkrieges führt. Zuckmayer selbst nannte den Geniestreich des Köpenicker Schusters "ein deutsches Märchen"; darauf nimmt das Hörspiel aus dem Jahr 1954 direkt Bezug, indem es den Erzähler durch Kommentare die legendenhaften Ereignisse ins rechte Licht rücken lässt.
Carl Zuckmayer (1896–1977), deutsch-schweizerischer Dramatiker, dessen Karriere 1925 in Berlin mit der Aufführung der Komödie "Der fröhliche Weinberg" begann. 1931 folgte "Der Hauptmann von Köpenick". Vor den Nationalsozialisten floh er 1938 in die Schweiz und ein Jahr später in die USA. 1946 kehrte er als amerikanischer Staatsbürger nach Europa zurück. Sein im selben Jahr in Zürich aufgeführtes Drama "Des Teufels General" wurde sein größter Erfolg der Nachkriegszeit. 1957 ließ er sich in Saas-Fee in der Schweiz nieder, wo er 1977 starb.
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 07.06.1954
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 12.05.2022
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