⏰ 95 Min.
🎬 Regie:
Werner Grunow
Technische Realisierung:
Werner Reichel,
Uta Weinhardt
Regieassistenz:
Ingrid Krempel
🛠 Bearbeitung:
Ulrich Griebel
🎤 Mit:
Jürgen Hentsch,
Wilfried Ortmann,
Günter Naumann,
Dietrich Körner,
Dieter Mann,
Hans Teuscher,
Dieter Wien,
Walter Niklaus,
Ezard Haussmann,
Horst Schönemann,
Christoph Engel,
Horst Hiemer,
Joachim Tomaschewsky,
Lothar Förster,
Hans-Joachim Thieme
Heinar Kipphardt verknüpft in seinem Dokumentarstück zwei Erzählebenen. Zum einen werden die amerikanischen Bemühungen zum Bau der Atombombe im Zweiten Weltkrieg, das sogenannte Manhattan-Projekt, geschildert, die seit 1942 von einer Gruppe von Physikern unter der Leitung der historischen Person J. Robert Oppenheimer in Berkeley aufgenommen wurden. Den Rahmen für diese nachvollziehende Schilderung bildet die Befragung durch den Untersuchungsausschuss, dem sich Oppenheimer stellen musste. Er hatte sich 1951 geweigert, am Bau der Wasserstoffbombe mitzuwirken. Diese Entscheidung rief die Atomenergiekommission der USA auf den Plan. Sie setzte einen Untersuchungsausschuss ein, dessen Aufgabe es war, die Loyalität der beteiligten Wissenschaftler zu überprüfen. Oppenheimer, ein gebürtiger Amerikaner deutscher Herkunft, wurde 1954 drei Wochen lang heftigsten Verhören ausgesetzt, da ihm Sympathien zum Kommunismus und Landesverrat vorgeworfen wurden. 1954 wurde ein Verfahren gegen Oppenheimer eingeleitet. Es endete damit, dass Oppenheimer die erforderliche Sicherheitsgarantie für die weitere Arbeit an Regierungsprojekten entzogen wurde. Erst 1963 rehabilitierte Präsident John F. Kennedy den Wissenschaftler.
Heinrich "Heinar" Kipphardt (geboren am 8. März 1922 in Heidersdorf/Niederschlesien, gestorben am 18. November 1982 in Angelsbruck/Bayern). Kipphardts Vater wurde 1933 von den Nationalsozialisten verhaftet und später im KZ Buchenwald interniert. Kipphardt studierte nach dem Abitur 1940 mit Unterbrechungen (1942-45 Kriegsdienst) Medizin, daneben Philosophie und Theaterwissenschaft. 1949 siedelte er nach Ost-Berlin über und arbeitete an der Universitätsnervenklinik der Charité bis Ende 1950. Danach ging Kipphardt als Dramaturg ans Deutsche Theater Berlin später als Chefdramaturg an die Münchner Kammerspiele. Kipphardt wurde vor allem als Dramatiker bekannt. Das Lustspiel "Shakespeare dringend gesucht" (1954) kam mit großem Erfolg am Deutschen Theater zur Uraufführung. Für das Fernsehen schrieb er 1964 sein erstes Dokumentarspiel "In der Sache J. Robert Oppenheimer", das in Ost und West gleichermaßen wahrgenommen wurde. Weitere Fernsehspiele: "Bartleby" (1962), "Die Geschichte von Joel Brand" (1964), "Das Leben des schizophrenen Dichters Alexander März" (1975). 1983 kam postum sein nach langer Arbeit fertiggestelltes Theaterstück "Bruder Eichmann" in München zur Uraufführung.
Ursendung: 01.08.1982
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