⏰ 85 Min.
🎬 Regie:
Fritz Schröder-Jahn
Regieassistenz:
Willy Lamster
🎤 Mit:
Ernst Schnabel,
Gustl Halenke,
Günther Jerschke,
Gertrud Kückelmann,
Hans Paetsch,
Heinz Klevenow,
Charlotte Schellenberg,
Georg Eilert,
Erich Weiher,
Dagmar Altrichter,
Werner Rundhagen,
Kurt Fischer-Fehling,
Marlene Riphahn,
Marianne Kehlau,
Inge Schmidt,
Else Theel,
Werner Schumacher,
Hartwig Sievers,
Rosemarie Gerstenberg
Anne Frank wurde 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren. Ihre Familie flüchtete 1933 vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in die Niederlande versteckten sich Anne Frank und ihre Familie von 1942 bis 1944 in einem Amsterdamer Hinterhaus. Dort schrieb Anne Frank ihr weltberühmtes Tagebuch. Nach dem Verrat ihres Verstecks wurden Anne Frank und ihre Familie deportiert. Anne Frank starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen im Alter von 15 Jahren.
Als Anne Franks Tagebuchaufzeichnungen 15 Jahre nach Kriegsende in Deutschland veröffentlicht wurden und eine Theaterfassung der Hollywood-Autoren Goodrich & Hackett auf die Bühnen kam, wollten trotz der großen Wirkung die Stimmen nicht schweigen, die das Tagebuch als Fälschung darstellten. Ernst Schnabel nahm 1958 einen Auftrag des S. Fischer-Verlages an, den Spuren der Anne Frank nachzugehen. Er suchte nach den Menschen, die in Franks Tagebuch erwähnt werden. 42 von ihnen konnte er ausfindig machen. Die Ergebnisse seiner Recherchen veröffentlichte er zunächst als Radiosendung. Er schrieb damals anlässlich der Sendung: "Es waren durchaus nicht nur böswillige, sondern auch sehr wohlmeinende Leute, die den Verdacht der Fälschung immer wieder äußerten. Um ihn zu zerstreuen, habe ich mich mit 42 Zeugen in Holland, in der Schweiz, Deutschland und Kanada in Verbindung gesetzt. Ich habe gesammelt, was an authentischen Nachrichten vorlag. Der Daseinsbeweis des Kindes und seines Tagebuchs ist vollständig, ebenso die Weitererzählung des Lebens der Anne Frank bis zu ihrem Tode in Bergen-Belsen."
Für dieses Werk erhielt Ernst Schnabel u.a. den Preis der Menschenrechte der Unesco ("Prix des Droits de L’Homme") des Prix Italia 1958 sowie den Heinrich-Stahl-Preis der jüdischen Gemeinde Berlin 1959.
Das gleichnamige Taschenbuch (S. Fischer, 1958) erschien in zahlreichen Auflagen und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Die Namen der Personen bzw. Zeugen und somit auch der Figuren im Hörspiel wurden vom Autor verschlüsselt. In "Anne Frank - Spur eines Kindes" (3. Auflage 2005, im Kapitel "Schnittpunkte und Strahlen" auf Seite 15) schrieb Ernst Schnabel dazu:
"Unter den nachgelassenen Papieren Annes hat sich nun ein Zettel gefunden mit einer Reihe von Decknamen, die sie ihren im Tagebuch genannten Mit- und Gegenspielern im Falle einer solchen Veröffentlichung beilegen wollte. Annes Tagebuch ist mit diesen Decknamen veröffentlicht worden, und um unnötige Verwirrungen zu vermeiden, behalte ich sie in meinem Buche bei. Ich werde auch meine übrigen direkt beteiligten Zeugen, die Anne nicht gekannt oder nicht erwähnt hat, mit Decknamen oder nur mit ihren Initialen nennen. Es gibt private Rechte und Gefühle, die hier zu schonen sind. Um aber den dokumentarischen, nachprüfbar-authentischen Charakter dieser Mitteilungen auch formell zu sichern, wurde eine Liste mit den vollen Namen und Adressen aller meiner Zeugen beim Notar des Verlages in Frankfurt deponiert."
Die Liste wird bei Nachfragen aus der Wissenschaft in Kopie zur Verfügung gestellt.
🔥 Preis der Menschenrechte beim Prix Italia 1958
📚 andere Folgen von
100 aus 100
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 09.03.1958
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 04.02.2024
📥
Link zum Download
...