Ein Hörspiel aus Fragen. Die Klinikmorde, die zwischen 2000 und 2005 in Krankenhäusern in Oldenburg und Delmenhorst geschehen sind, übersteigen unsere Vorstellungskraft. Wie kann man damit umgehen?
Wie kann die Aufarbeitung der Morde und Mordversuche in Kliniken, die 2000?2005 in Oldenburg und Delmenhorst von einem Krankenpfleger begangen wurden, gelingen? Wie gehen diese Taten in das kollektive Gedächtnis der Stadtbewohner ein? Das Künstlerinnenkollektiv werkgruppe2 hat vor Ort Interviews mit Angehörigen, Überlebenden, Klinikmitarbeitenden und Justizangestellten geführt sowie den Prozess gegen den Täter verfolgt. Die Antworten aus den Interviews sowie Prozess-Mitschriften wurden verdichtet, um fokussiert nach immer noch offenen Fragen zu suchen. Wie kann das Gedenken an die Ereignisse, an die Verstorbenen aussehen und vor Ort verankert werden? Wie kann das Vertrauen in das Krankenhaus und das dort tätige Personal wiederhergestellt werden? Vier Stimmen geben unterschiedliche Perspektiven wieder.
Die werkgruppe2 besteht aus Julia Roesler, Insa Rudolph, Isabel Robson und Silke Merzhäuser. Seit über zehn Jahren entwickeln sie dokumentarische Projekte, in denen soziale Wirklichkeit mittels persönlichen Lebensberichten beschrieben wird. In ausführlichen Interviews werden Menschen als „Expert:innen ihrer selbst“ befragt und das Interviewmaterial ausschließlich wortwörtlich genutzt. Auf der Bühne fungieren Schauspieler:innen als Stellvertreter:innen. Bei allen Projekten werden durch Live-Musik und Neu-Kompositionen die Grenzen zwischen Schauspiel und Musiktheater zunehmend aufgehoben. Neben Theaterinszenierungen realisiert werkgruppe2 auch Filmprojekte und digitale Formate.
Ursendung: 13.04.2022
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 12.04.2022
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