Im Jahr 2010 findet die Leipziger Schauspielerin Ellen Hellwig im Nachlass ihrer Mutter Briefe des Vaters an die Mutter aus den Jahren 1945 bis 1952. Sie sind Teil der Korrespondenz von Wolfgang und Ellen Hellwig; geb. Sdkjesol, den Eltern von Ellen Hellwig. Beide schrieben sich in den Jahren ihrer Trennung eine Vielzahl von Briefen.
2015 wurde ein Teil der Briefe der Mutter auf dem Dachboden eines Hauses in Machern bei Leipzig gefunden, wo die Familie Hellwig nach dem Krieg wohnte, da die Leipziger Wohnung ausgebombt war. Damit konnte die Korrespondenz der Eltern neu auferstehen und teilweise rekonstruiert werden.
Dieser Fund war für die Tochter Ellen, die 1946 in Trondheim/Norwegen geboren wurde, der Beginn einer Zeitreise zurück in ihre Kindheit und Jugend, die sie zunächst in Norwegen und ab 1952 in Machern bei Leipzig verbracht hat. Ihr Vater, der ehemalige Wehrmachtsoffizier Wolfgang Hellwig, war in Norwegen stationiert. Hier heiratete er - kurz nach Kriegsende - im Mai 1945 die Norwegerin Ellen Skjesal im Kriegsgefangenenlager Asen bei Trondheim. Aus dem Lager entlassen, beginnt für Wolfgang Hellwig eine lange Reise zurück ins sächsische Machern, wo seine Mutter und Schwester nunmehr wohnen - und ein langer Briefwechsel mit seiner jungen Frau, die 1946 die gemeinsame Tochter Ellen zur Welt bringt.
Während der norwegischen Mutter als „Verräterin“ am eigenen Land, die Staatsbürgerschaft entzogen wird - immer wieder muss sie um eine Aufenthaltsgenehmigung in Norwegen kämpfen - schildert der Vater seine Eindrücke vom Nachkriegsdeutschland zwischen Schleswig und Sachsen, den Hungerjahren und dem politischen Wandel, der sich im Osten Deutschlands vollzieht. Sein Glaube an den Endsieg Nazideutschlands blieb lange Zeit ungebrochen.
1952 wird die junge Familie sich wiedersehen. Von Ellen Hellwigs Vater sind über 200 Briefe erhalten von ihrer Mutter nur 29. Im Hörspiel „Mein lieber Wolf - Meine Lieben Mädels“ führt uns die Schauspielerin Ellen Hellwig durch ihre Kindheit in Norwegen und Machern/Leipzig und erzählt von einem schweren Neubeginn in den ersten Jahren einer jungen Republik, die für ihre Mutter nie eine neue Heimat werden konnte...
Ellen Hellwig, 1946 in Trondheim (Norwegen) geboren, gehörte vier Jahrzehnte zum Ensemble am Schauspiel Leipzig. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie außerdem für Film und Fernsehen und ist Hörspiel- und Synchronsprecherin sowie Professorin für Schauspiel. 2016 wurde sie zum Ehrenmitglied des Schauspiel Leipzig ernannt.
Ursendung: 18.04.2022
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 15.04.2022
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