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Kreisläufe aus Ablagerung, Verfestigung und Erosion als Analogie zur kreativen Arbeit des Komponisten mit dem eigenen Klangarchiv. Dabei dient ihm Sand als Assoziationsanker: Sandkasten, Sanduhr, Sand im Getriebe, etwas in den Sand setzen oder auf Sand gebaut haben, Ölsand, etwas rinnt wie Sand durch die Finger oder irgendetwas verläuft im Sande, Sand in die Augen streuen, Sandkörner, Versandung, Sandsturm… Über Jahrzehnte haben sich Tonbänder, Digital-Cassetten, Festplatten mit Sound Recordings angesammelt, abgelagert: Klangskizzen, Experimente, Studien, elektronisches Material und Feldaufnahmen, Unfertiges und Ausge-arbeitetes. Das akustische Archiv des Darmstädter Klangkünstlers Nikolaus Heyduck (*1957) ist Schicht um Schicht gewachsen, hat sich verfestigt und verschlossen. Für sein aktuelles Hörstück sondiert er dieses Konvolut, versucht seine Materialien zu ordnen, zu systematisieren. Doch die elektro-akustischen Bohrkerne zerfallen zu Sand und werden verweht – vom Wind, von der Bewegung der Luft, die auch den Schall an unsere Ohren trägt – schleifen verbliebene feste Formen ab. Die Wüste wächst.
Ursendung: 07.05.2022
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