Der Sophie-Charlotte-Platz, benannt nach der "philosophischen" Königin, der das ganze Stadtviertel seinen Namen verdankt, ist ein prunkloser Ort in der alten und neuen Hauptstadt. Wer mehr als ein halbes Jahrhundert im selben Stadtviertel lebt, schätzt solche unauffälligen Lokalitäten. Denn kein öffentliches Interesse verstellt hier die Wege, die in die eigene Vergangenheit führen. Von solchen Spuren handelt der Monolog des alten Mannes, der in Charlottenburg aufwuchs und dessen Nachkriegsjugend mit einem Schlag endete, als er ein Amtsgebäude am Platze betrat, um den Freitod der eigenen Eltern zu melden.
Benno Meyer-Wehlack, geboren am 17.1.1928 in Stettin, lebt in Berlin. Noch Anfang 1945 wurde er zum Militärdienst eingezogen. Gelegenheitsarbeiten als Bau-Hilfsarbeiter, Verlagsbote und Landvermessungsgehilfe. Von 1959–61 Dramaturg im SWF-Fernsehspiel, 1965-67 im SFB. Mitglied des PEN und der Akademie der Künste. 1957 wurde er für "Die Versuchung" (NDR) mit dem "Hörspielpreis der Kriegsblinden" ausgezeichnet.
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