Eine berühmte Stradivari, jahrelang eingemauert in einem Keller in Budapest. Ein Kontrabass, 1939 zurückgelassen auf der Flucht von Polen nach Erez Israel. Ein Klavier, verstummt, nachdem die Hiroshima-Bombe seine junge Besitzerin getötet hatte. Anfang des 21. Jahrhunderts werden sie wiederentdeckt und zu neuem musikalischen Leben erweckt. Welche Geheimnisse liegen in ihnen verborgen? Was geben sie preis von all den Künstlern, die schon auf ihnen spielten, was von der Musik, die auf ihnen erklang, was von den Zeitläuften, welchen ihre fragilen Körper standhielten? - Behutsam nähern sich die heutigen Musiker*innen den Geschichten ihrer drei besonderen Instrumente. Sie spüren der Frage nach, ob und wie deren ungewöhnliche Schicksale Ausdruck finden. Dabei wird ihnen deutlich: Wir und die Instrumente sind Leihgaben der Zeit aneinander.
Seit 2007 realisieren tauchgold zusammen Stücke auf der Schnittstelle von Hörfunk und Bühne. Zu ihren Werken zählen Gesellschaftssatiren und Geschichtsdramen. Immer jedoch spielt eigens komponierte Musik eine zentrale Rolle. 2019 hatte in München ihr Bühnenwerk „Das Gläserne Meer - Ein Narratorium für Streicher und Stimmen“ Premiere, das auf Grundlage des Hörstücks „Metamorphosen“ (DLF, 2015) entstand. Zusammen mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) entwickelten sie die sinfonisch-literarische Collage „Wanderer“ (2022).
Ursendung: 18.06.2022
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 17.06.2022
📥
Link zum Download
...