In ihrem autobiographisch inspirierten Monodrama „Pistes“ (Deutsch: „Pisten“) reist die franko-afrikanische Autorin Penda Diouf von Paris nach Namibia, in das Land Frankie Fredericks, den sie seit Kindheitstagen bewundert hat - Frederick ist der einzige namibische Sportler, der je eine Medaille bei Olympischen Spielen gewonnen hat – und um ihrer Erinnerung und ihrer eigenen Identität nachzuspüren.
Sie verbindet eindrücklich, formal wie poetisch, die Geschichte ihrer eigenen Diskriminierung als Heranwachsende (Alltagsrassismus, Racial Profiling, Sexismus) in Frankreich mit der Gewaltgeschichte Namibias während der deutschen Kolonialzeit. Allein reist sie durch die Namib-Wüste und stellt historische wie zwischenmenschliche Beziehungen über Zeit- und Sprachgrenzen her. Doch die Weite der Namib-Wüste und das gleißende Licht bergen das brutale Erbe der deutschen Kolonialherrschaft, deren Verbrechen an Hereros und Namas als erster Genozid des 20. Jahrhunderts gilt und jüngst wieder ins Zentrum Deutscher Erinnerungskultur gerückt ist. Dioufs Text erzählt von den Opfern und ist eine Hommage auf seine Held*innen, den Widerstandskämpfer*innen, und besticht durch äußerste Konzentration.
Alle Stücke der 1981 geborenen Penda Diouf beschäftigen sich mit Fragen der Identität, des Feminismus, der Unterdrückung und der Kolonialisierung. Sie finden international große Beachtung und werden jetzt weltweit gespielt. In der Regie von Aristide Tarnagda aus Burkina Faso präsentiert die junge aus dem Tschad stammende Schauspielerin Nanyadji Ka-gara diesen bewegenden Text für Theater der Welt 2021 erstmals in Deutschland.
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Ursendung: 15.06.2022
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