Friederike Mayröcker starb im Juni 2021. Eine Autorin schreibt ihr nun einen Nachruf und erinnert sich an die große österreichische Schriftstellerin, die die Welt in Poesie verwandelte. Ein poetisches Hörspiel zu ihrem ersten Todestag.„Eine schrieb, sie war für jeden etwas anderes. Einer schrieb, sie war wie eine Schwester für mich. Einer sagt, man solle sie in Ruhe lassen.“ Eine Autorin sitzt an ihrem Arbeitsplatz und überlegt. Behutsam nährt sie sich ihren eigenen Worten. Doch sie ist nicht allein, gemeinsam mit einer ihr einflüsternden Stimme schreibt sie einen Nachruf auf Friederike Mayröcker. Die vielfach ausgezeichnete Dichterin vereinigte auf ihre ganz eigene Weise Existentielles und Experimentelles in ihrer Kunst. So spricht und schreibt die Autorin im Hörspiel: „Ich war nie wortloser, als in ihrer Gegenwart. Bin Stoff gewesen, oft etwas Buntes, worauf sie anspielte. War Schmuck in ihrer Anwesenheit. Ab und zu in den Mantel geholfen. Ihre Ketten, Turnschuhe dazu. Während ich, war Blume vielleicht, eine Lilie, zur Lesung mitgebracht. Duftüberbordend im Lesungsraum. Wollte versinken, in Vorhangstoff, unsichtbare Tinte werden.“
Frieda Paris, geboren 1986 in Ulm, lebt in Wien. Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien und Paris und Studium der Sprachkunst in Wien. 2016 START-Stipendiatin des Bundeskanzleramtes Wien. Schreibt Lyrik, Erzählungen und Hörspiele. Für Deutschlandfunk Kultur „Ruhepuls, Rom“ (2018).
Ursendung: 05.06.2022
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 03.06.2022
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